Gespräch

Zwischen Hoffnung und Resignation: Start der re:publica in Berlin

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Wilm Hüffer
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Dominic Konrad

„Who cares“ lautet das Motto der diesjährigen re:publica, die am 27. Mai ihre Pforten öffnet. Die Doppeldeutigkeit ist dabei Programm: Wer kümmert sich um unsere Zukunft und wer schert sich überhaupt noch darum? Die digitale Gesellschaft schwanke derzeit zwischen Hoffnung und Resignation, meint auch Markus Beckedahl, Mitbegründer und kuratorischer Leiter der re:publica.

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„Digitalisierung muss gestaltet werden“

„Digitalisierung muss gestaltet werden“, fordert Beckedahl im Gespräch mit SWR Kultur, „sonst machen wir uns noch mehr abhängig von wenigen Unternehmen, die kontrollieren, wie wir miteinander kommunizieren und wie wir online leben.“

Drei Fragen stelle sich die diesjährige re:publica: Wie kann Digitalisierung lebensfreundlicher gestaltet werden? Wer kümmert sich in Sachen Care-Arbeit um wen und wie kann Technik uns dabei unterstützen? Und: Wie wird der digitale Raum in Zukunft unsere Demokratie mitgestalten?

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Dr. Philipp Lorenz-Spreen, Netzwerkwissenschaftler, Berlin
Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker, Sprachwissenschaftler, Dresden
Prof. Dr. Judith Möller, Kommunikationswissenschaftlerin, Hamburg

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EU kämpft gegen Desinformation

Vor allem die Plattform Tiktok steht dabei aktuell in der Kritik. Auf der gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten App verbreiten sich rechte Propaganda und Verschwörungserzählungen ungehindert.

Deutschland habe es verpennt, das Thema digitale Bildung anzupacken und effektive Wege zu finden, mit intransparenten Unternehmen wie TikTok umzugehen, bestätigt Beckedahl. Die Europäische Union versuche nun wenigstens, die Plattform-Regulierung voranzutreiben, auch für westliche Plattformen wie Facebook, Instagram und X.

Beckedahl begrüßt diesen Vorstoß: Einzelne Unternehmen sollten nicht mehr dafür verantwortlich sein, wie wir kommunizieren können, fordert der re:publica-Mitgründer. Wie effektiv die Regulierungspolitik der EU sein wird, werde sich in den nächsten Jahren zeigen.

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Fast ein Viertel der 14- bis 29-Jährigen würde laut einer Jugendstudie die AfD wählen – eine beunruhigende Erkenntnis, die viele Fragen aufwirft. Eine davon ist die Rolle von TikTok, wo zwei Drittel der jungen Wählerschaft aktiv sind.

Die Plattformlogik, die auf Dualismus, emotionalisierten Inhalten und komprimierten Botschaften basiert, könnte der AfD in die Hände spielen. Mit 400.000 Followern nimmt die Partei eine dominante Stellung auf TikTok ein, während andere Parteien versuchen, nachzuziehen. Doch wie kann man dort authentisch und überzeugend kommunizieren?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit Marina Weisband. Sie ist Publizistin, Digitalpolitikerin, Psychologin und bekannt als ehemalige Sprecherin der Piratenpartei, Nun engagiert sie sich bei den Grünen.

Johannes Hilje, Berater für Politik und Kommunikation, betont die Wichtigkeit für andere Parteien, ebenfalls auf TikTok präsent zu sein. Ein Feld kampflos der AfD zu überlassen, sei riskant. Wichtig sei es, Emotionen zu wecken und demokratische Werte zu kommunizieren – eine Herausforderung.

Habt ihr bereits Inhalte der AfD auf TikTok gesehen? Was haltet ihr davon?
Schickt uns eure Meinungen per E-Mail an kulturpodcast@swr.de.

Host: Christian Batzlen
Showrunner: Stephanie Metzger

Links:
Marina Weisband https://marinaweisband.de/
Joannes Hilje: https://johanneshillje.de/blog/

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