Frauen erzählen ihre Kriegserlebnisse

ARD-Dokuserie „Kriegsmädchen“: Den Frauen eine Stimme geben

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Doris Maull
INTERVIEW
Achim Wendel

Kriege werden meistens aus männlicher Perspektive erzählt. In der ARD Doku-Serie „Kriegsmädchen“ erzählen Frauen von ihren individuellen Erfahrungen. Er wolle Frauen eine Stimme geben, sagt Regisseur Achim Wendel in SWR2 . Zu Wort kommen sechs Frauen, die drei verschiedene Kriege erlebt haben.

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„Die weibliche Perspektive auf Kriege spiele immer nur am Rande eine Rolle.“

Bilder zur ARD-Doku "Kriegsmädchen"
Wesam aus Syrien berichtet über Kindheitstraumata und Zukunftsträume.

Erfahrungen von Frauen im Krieg ähneln sich

Achim Wendel und und sein Team wollen auch zeigen, dass der Zweite Weltkrieg, der Bosnien-Krieg und der Krieg in Syrien zwar unterschiedliche Kriege seien, aber die von den Frauen gemachten Erfahrungen jedoch sehr ähnlich seien und „dass sich der Wahnsinn immer wiederholt“.

Bilder zur ARD-Doku "Kriegsmädchen"
Nerminas Sehnsucht nach Bosnien hat seit ihrer Flucht nie nachgelassen.

Bedürfnis nach Sicherheit und Planbarkeit

Angesichts ihrer Kriegserlebnisse verbinde alle sechs Frauen der Doku ,,Kriegsmädchen" das Bedürfnis nach Sicherheit, nach Planbarkeit, aber auch die Wertschätzung für Dinge, die für uns selbstverständlich erscheinen: genug zu essen zu haben, Wasser zu haben und auf Bildung zugreifen zu können, so Wendel.

Die Frauen holen sich Teile der verlorenen Kindheit zurück

Ihm seinem Team sei es auch darum gegangen, auf Positives hinzuweisen. „Uns ging es darum, nicht nur den Verlust zu zeigen, sondern auch, wie die Frauen sich einen Teil ihrer verlorenen Kindheit zurückholen.“

Auch Optimismus und Leichtigkeit zeigen

Deshalb habe er versucht, in die Doku auch Optimismus und Leichtigkeit einzubringen, „damit man sich gestärkt fühlt und nicht wieder nur die Traumata hört“. Als Botschaft für die Zukunft verweist Wendel auf den Respekt vor und die Erziehung der nachfolgenden Generationen.

„Wir müssen Kinder mit Respekt behandeln, wir müssen sie so aufziehen, dass so ein Wahnsinn nicht mehr vorstellbar ist für sie.“

Gespräch Hilfe in Kriegsgebieten – Gabriele Michel und die Frauenrechtsorganisation Amica

Gabriele Michel engagiert sich bei der Freiburger Frauenrechtsorganisation Amica für die Stärkung und Unterstützung von Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten.

SWR2 Tandem SWR2

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