Kriege werden meistens aus männlicher Perspektive erzählt. In der ARD Doku-Serie „Kriegsmädchen“ erzählen Frauen von ihren individuellen Erfahrungen. Er wolle Frauen eine Stimme geben, sagt Regisseur Achim Wendel in SWR2 . Zu Wort kommen sechs Frauen, die drei verschiedene Kriege erlebt haben.
Erfahrungen von Frauen im Krieg ähneln sich
Achim Wendel und und sein Team wollen auch zeigen, dass der Zweite Weltkrieg, der Bosnien-Krieg und der Krieg in Syrien zwar unterschiedliche Kriege seien, aber die von den Frauen gemachten Erfahrungen jedoch sehr ähnlich seien und „dass sich der Wahnsinn immer wiederholt“.
Bedürfnis nach Sicherheit und Planbarkeit
Angesichts ihrer Kriegserlebnisse verbinde alle sechs Frauen der Doku ,,Kriegsmädchen" das Bedürfnis nach Sicherheit, nach Planbarkeit, aber auch die Wertschätzung für Dinge, die für uns selbstverständlich erscheinen: genug zu essen zu haben, Wasser zu haben und auf Bildung zugreifen zu können, so Wendel.
Die Frauen holen sich Teile der verlorenen Kindheit zurück
Ihm seinem Team sei es auch darum gegangen, auf Positives hinzuweisen. „Uns ging es darum, nicht nur den Verlust zu zeigen, sondern auch, wie die Frauen sich einen Teil ihrer verlorenen Kindheit zurückholen.“
Auch Optimismus und Leichtigkeit zeigen
Deshalb habe er versucht, in die Doku auch Optimismus und Leichtigkeit einzubringen, „damit man sich gestärkt fühlt und nicht wieder nur die Traumata hört“. Als Botschaft für die Zukunft verweist Wendel auf den Respekt vor und die Erziehung der nachfolgenden Generationen.
Gespräch Hilfe in Kriegsgebieten – Gabriele Michel und die Frauenrechtsorganisation Amica
Gabriele Michel engagiert sich bei der Freiburger Frauenrechtsorganisation Amica für die Stärkung und Unterstützung von Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten.
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In einem polnischen Archiv entdeckt Susanne Fritz die Gefangenenakte ihrer Mutter, in der sie auf einen Fingerabdruck stößt - den Fingerabdruck einer 14jährigen. Der entscheidende Anstoß, ein Buch zu schreiben: über die Geschichte ihrer Vorfahren, die als deutsche Minderheit unter den Nazis Privilegien genießt und nach dem Krieg vertrieben wird, die alles verlieren.
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Soldaten vergewaltigen Frauen und Mädchen, ein besonders schreckliches Kriegsphänomen. Sexualisierte Gewalt gilt als effiziente Waffe. Auch für den Krieg in der Ukraine, den äthiopischen Bürgerkrieg und die Proteste im Iran sind solche Fälle belegt. Fachleute beobachten: Die Verbrechen nehmen zu. Welche militärische Strategie steckt hinter dem Kriegsphänomen und wie kommt man ihm bei? Von Bartholomäus Laffert und Alicia Prager. (SWR 2022/2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/vergewaltigung-kriegswaffe | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: @swr2wissen@social.tchncs.de