Als im Mai 2020 der Afroamerikaner George Floyd durch weiße Polizisten ermordet wurde, gab es einen weltweiten Aufschrei. Seitdem wird nicht nur verstärkt über Rassismus diskutiert, sondern auch ein neuer Blick auf Schwarze Geschichte geworfen.
David Siebert hat bei seinen Recherchen entdeckt, dass in Deutschland Schwarze bereits in den 1920er-Jahren gegen Rassismus gekämpft haben.
Er trifft Nachkommen der damaligen Aktivisten und geht mit ihnen auf Spurensuche. Ein Feature über verdrängte Kolonialgeschichte, Völkerschauen und die Anfänge der Schwarzenbewegung in Deutschland.
In der Petition forderten 1919 in Deutschland lebende Schwarze „gleiche Rechte“. Auch die Vorfahren von Abenaa und ihrem Bruder Roy unterzeichneten den Aufruf.
Mandenga Diek reiste 1891 aus der Kolonie „Deutsch-Kamerun“ ins Kaiserreich. 1918 war er Mitbegründer des „Afrikanischen Hilfsvereins“ in Hamburg, der Schwarze in Deutschland miteinander vernetzte.
Abenaa Adomako lebt in der 4. Generation in Deutschland. Sie wusste lange nicht, dass auch ihr Urgroßvater und Großvater schon als Aktivisten für Gleichstellung gekämpft haben. Sie wünscht sich, dass die deutsche Besetzung afrikanischer Länder und die Geschichte des schwarzen Widerstands in Deutschland ein wichtigeres Thema in den Schulen werden. Solches Wissen hätte auch sie selbst gestärkt.
Der Großvater von Abenaa und Roy, Louis Brody, setzte sich ebenfalls für die Rechte Schwarzer ein. Zudem war er ein berühmter Schauspieler im Weimarer Kino.