Musical

Ein toller Hecht im Karpfenteich – „Wilhelm Tell“ auf der Seebühne im Mannheimer Luisenpark

Stand
AUTOR/IN
Marie-Dominique Wetzel

Schillers Schauspiel „Wilhelm Tell“ als Open-Air-Musical: Die Schauspieler*innen tragen Fischköpfe. Die Guten, also die Schweizer Freiheitskämpfer, sind bunte Karpfen und die Bösen, die Handlanger des Landvogts Geßler, schwarze Welse. Das ist ein netter Sommerabend-Spaß, aber als Auftakt der Internationalen Schillertage nicht die glücklichste Wahl.

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Der Text von Schiller als Lieder

Die Schauspieler*innen steigen während der Aufführung immer wieder in den Teich vor der Seebühne und tragen Fischköpfe. Wilhelm Tell ist in der Mannheimer Neu-Inszenierung ein knallharter, machohaften Held. Erstaunlich, denn Schiller beschreibt ihn als eher zögerlichen Mann.

Den Schiller-Text lässt Regisseur Christian Weise weitgehend im Original stehen. Auch wenn er sich gesungen, doch ziemlich anders anhört und in den Kompositionen von Falk Effenberger erstaunliche Gassenhauer-Qualitäten entwickelt.

Inszenierung plätschert vor sich hin

So plätschert die Inszenierung am Luisenpark-See dahin. Die Songs bringen immer wieder Schwung hinein. Einmal gibt es noch einen Anflug von Kritik, als Schauspieler Christoph Bornmüller mal kurz aus seiner Rolle des Wilhelm Tell aussteigt.

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Er fragt, warum man diese ganzen Kämpfe und den Mord an Geßler im Theater eigentlich immer feiert. Doch die Kritik gerät eher zur Persiflage. Und Bornmüller gibt ehrlich zu: Eigentlich wollten alle im Ensemble sowieso am liebsten tanzen und singen.

Publikum lässt sich mitreißen

Dazu hatten sie reichlich Gelegenheit. Das Ensemble hat mit seiner Spielfreude das Premierenpublikum mitgerissen.

Doch: wer Schillers Wilhelm Tell nicht gut kennt, ist sicher an vielen Stellen nicht ganz schlau draus geworden, was da gerade auf der Bühne passiert. Also: netter Sommerabend-Spaß, aber als Auftakt der Internationalen Schillertage nicht die glücklichste Wahl.

 

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Marie-Dominique Wetzel