Die Weinlese in Rheinland-Pfalz ist nach nur sieben Wochen fast schon wieder beendet. Die Winzer erwarten einen sehr guten 2022er Jahrgang. Allerdings sei die Ertragsmenge aufgrund der Trockenheit im Sommer geringer als erwartet. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Philipp von Ditfurth)

Pfälzer Winzer: "Das ging ratzfatz"

Weinlese in RLP vor dem Ende: Weniger Ertrag, aber gute Qualität

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Die Weinlese in Rheinland-Pfalz ist rund sieben Wochen nach Beginn schon fast wieder abgeschlossen. Ungewöhnlich schnell, heißt es von den Winzern. Hitze und Trockenheit haben an den Trauben ihre Spuren hinterlassen.

"Riesling-Trauben hängen noch zum Teil an den Reben, auch Rotweinsorten wie Merlot und Cabernet - aber ansonsten ist alles durch", so Ingo Steitz, Präsident des Weinbauverbands Rheinhessen, dem größten Anbaugebiet in Deutschland. Der größte Teil der Ernte sei sieben Wochen nach Beginn der Weinlese des 2022er-Jahrgangs bereits im Fass.

Weinlese in der Pfalz: "Das ging ratzfatz"

"Wir sind seit dem 29. September fertig", ergänzt Bastian Klohr, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Weinbiet Manufaktur in Neustadt an der Weinstraße. "Das ging ratzfatz. Wir haben früh angefangen und dann Gas gegeben", fasst Klohr die ungewöhnlich kurze Weinlese zusammen. Es sei erstaunlich, wie schnell ein Herbst jetzt vorbei sei. In Zukunft müssten die Winzer sich darauf vorbereiten, dass der Reifeprozess nicht nur früher beginnt, sondern dann auch schneller abgeschlossen ist.

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Der 2022er-Wein wird ein sehr guter Jahrgang

Der Wein des neuen Jahrgangs werde geprägt von der langen Trockenheit im Juli und August. "Die Menge ist sicher unter den Erwartungen geblieben, aber die Qualität ist sehr gut", zeigt sich Klohr mit dem bisher absehbaren Ergebnis zufrieden. Das sei bei den Weinen, die bereits fertig vergoren seien, deutlich zu erkennen.

Junge Reben kämpfen mit den Folgen des Klimawandels

Hitze und Trockenheit hätten vor allem jüngeren Reben stark zugesetzt. Weinberge mit älteren, tiefer verwurzelten Rebstöcken seien durch das Klima weniger in Mitleidenschaft gezogen worden. Dennoch habe sich das Wetter auf das Wachstum der Trauben ausgewirkt, erklärt Weinbaupräsident Steitz aus Rheinhessen.

Ertragsmenge könnte noch geringer ausfallen

"Die Beeren haben vielfach nur etwa 70 Prozent ihres gewohnten Umfangs erreicht", berichtet Steitz. Der Regen im September habe die Trockenschäden in vielen Regionen nicht mehr ausgleichen können. Er rechnet damit, dass die ersten Schätzungen zur Ertragsmenge noch nach unten korrigiert werden müssen.

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