Das 49 Euro Ticket soll kommen (Foto: picture alliance/dpa/Martin Schutt)

Antworten auf die wichtigsten Fragen

Was das 49-Euro-Ticket für die Region Trier bedeutet

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Das 49-Euro Ticket soll kommen. Dazu gibt es einen Grundsatzbeschluss. Was würde ein solches Ticket für Fahrten mit dem ÖPNV in der Region Trier bedeuten?

Wer in Deutschland mit Bus und Bahn fährt, soll in Zukunft ein 49-Euro-Nahverkehrs-Ticket nutzen können. Darauf haben sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern als Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets am Donnerstag grundsätzlich geeinigt. Unklar ist aber noch, wie das Ticket genau finanziert werden soll.


Wie rechnet sich ein 49-Euro-Ticket für Kunden mit VRT-Monatsticket?

Derzeit bezahlen Kundinnen und Kunden im Verkehrsverbund Region Trier VRT monatlich im günstigsten Fall 59 Euro bei einem Jahresabo (einzelner Monat: 70,80 Euro). Ein 49-Euro-Ticket brächte also eine Ersparnis von mindestens 10 Euro im Monat. Das günstigste VRT-Jahresabo gilt allerdings nur für die Preisstufe 1, also innerhalb einer Tarifzone. In der Preisstufe 3 sind 96 Euro monatlich im Jahresabo fällig (einzelner Monat: 115,20 Euro). Wer durch das ganze VRT-Netz (ehemaliger Regierungsbezirk Trier) fahren will, bezahlt als Jahresabonnent 246,50 Euro (einzelner Monat: 295,80 Euro).

Das 49-Euro-Ticket ist also in fast jedem Fall günstiger. Das Ticket soll zudem nicht nur für Fahrten im eigenen Verkehrsverbund gelten, sondern in ganz Deutschland.

Was bedeutet ein 49-Euro-Ticket für Gelegenheitsfahrer?

Das günstigste Einzelticket im VRT kostet 2,20 Euro für die Preisstufe 1. Wer einmal hin und zurück fährt, käme also auf 4,40 Euro. Ab der 23. Fahrt oder ab dem 12. Mal hin und zurück wäre das 49-Euro-Ticket für Gelegenheitsfahrer in der Preisstufe 1 günstiger.

Kinder und andere Berechtigte zahlen für ein ermäßigtes Ticket mindestens 1,40 Euro. Sie könnten 35-mal in der günstigsten Preisstufe fahren, bis sich ein 49-Euro-Ticket lohnt.

Wer nur in Trier innerhalb einer Tarifzone fährt, kann auch ein 4-Fahrten-Ticket für 6,60 Euro kaufen (für ganz Trier kostet es 9,90 Euro). Dann wären 29 Fahrten möglich, bis ein 49 Euro-Ticket günstiger wird (19 Fahrten in Preisstufe 2). Für die Fahrt in einen Nachbarort fallen regulär 4,20 Euro an, einfache Strecke. Ab dem 12. Mal wäre das 49-Euro-Ticket günstiger; oder ab dem 6. Mal hin und zurück. Das teuerste Einzelticket kostet für die Preisstufe 10 im VRT übrigens 13,30 Euro, das wäre zum Beispiel die einfache Strecke von Gerolstein nach Trier.

Günstiger ist derzeit nur das VRT-Schülerticket für die Preisstufe 1 - das kostet 44,50 Euro.

Würde sich ein 49-Euro-Ticket für Luxemburg-Pendler rechnen?

In Luxemburg ist der ÖPNV kostenlos. Wer nach Luxemburg pendelt, zahlt im günstigsten Fall nur die Strecke bis zum deutschen Grenzort: Von Trier aus ist das Igel (für die Fahrt ins luxemburgische Wasserbillig). Also kostet eine einfache Fahrt vom Hauptbahnhof Trier nach Wasserbillig 4,20 Euro. Ab der 12. Fahrt wäre das 49-Euro-Ticket also günstiger.

Für die Fahrt hin und zurück zwischen Trier und Luxemburg mit dem Zug gibt es das "Luxemburg Spezial" der Deutschen Bahn - das kostet 5,20 Euro. Dann wäre das 49-Euro-Ticket ab dem 10. Mal günstiger, also hätten sich die Kosten nach zwei regulären Arbeitswochen amortisiert.

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Was bedeutet das für die Verkehrsverbünde in der Region und ihre Abo-Kunden?

Hierzu weiß der VRT nach eigenen Angaben noch nicht genug. Auf seiner Internetseite schreibt der Verkehrsverbund: "Informationen dazu, wie Bund und Länder mit dem Thema Umwandlung oder außerordentlichen Kündigung bestehender Jahresabos umgehen wollen, liegen uns noch nicht vor. Ebenso fehlen noch Informationen zur Finanzierung, die für die Verkehrsunternehmen und uns von hoher Relevanz sind, da sie maßgeblichen Einfluss auf unser sonstiges Tariftableau und unser Fahrtangebot haben."

Der VRT gibt an, seine Kunden zu informieren, sobald mehr bekannt ist, und bittet insbesondere die Abo-Kunden noch um Geduld.

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