Klärschlamm bleibt übrig, nachdem Abwasser in Kläranlagen gereinigt wurde. Gerne wird er in der Landwirtschaft als Dünger auf Felder ausgebracht. Doch die Vorschriften dafür werden strenger. Das heißt, es fällt künftig mehr Klärschlamm zur Verbrennung an. Deshalb soll in Trier-Nord eine Verbrennungsanlage für die gesamte Region gebaut werden. Voraussetzung: Der Trierer Stadtrat stimmt zu. Über den Bau an sich wurde am Abend noch nicht entschieden, aber erste Schritte wurden vom Rat eingeleitet.
Klärschlamm soll in der Region bleiben
Weil die Gesetzeslage verschärft wurde, fällt mehr Klärschlamm zur Verbrennung an. Bislang wurden aus der Region Trier 7.000 Tonnen zur Verbrennungsanlage in Mainz gebracht. In der Region Trier haben sich 22 Kläranlagenbetreiber zusammengeschlossen zur "Kommunalen Klärschlammverwertung Region Trier AdR" (KVRT-AdR). Damit soll sichergestellt werden, dass der Klärschlamm, der anfällt, regional gemeinsam nachhaltig verwertet wird.
Anlage soll im Industriegebiet Trier- Nord gebaut werden
Die thermische Verbrennungsanlage soll nach Vorlage im Stadtrat auf 1.000 Quadratmetern auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Firma Vossloh-Lais GmbH entstehen, also in der Nähe des Hauptklärwerks zwischen Ruwer und Kürenz. Das Gelände befindet sich im Eigentum der Stadtwerke Trier.
Bebauungsplan muss geändert werden
Für das vorgesehene Gelände im Industriegebiet in Trier-Nord gibt es einen rechtskräftigen Bebauungsplan. Weil es sich bei einer Klärschlammverwertungsanlage allerdings um einen grundsätzlich erheblich belästigenden Gewerbebetrieb handelt, muss der Bebauungsplan angepasst werden.
Planungen in frühem Stadium
Die Planungen für die Anlage sind in einem frühen Stadium. Der Stadtrat hat über einen Aufstellungsbeschluss für das Gebiet entschieden. Damit wird die Verwaltung beauftragt, die notwendigen Voruntersuchungen für eine Anpassung des Bebauungsplans zu machen, wie beispielsweise eine Umweltprüfung. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) sprach von einem ersten Schritt in einem langen Prozess.
Anwohner befürchten Gestank und Lärm
Die Trierer Stadtratsfraktionen wollen unbedingt vermeiden, dass in Ruwer größere Belästigungen für die Anwohner entstehen. Zu deutlich ist ihnen der Fall der Firma Eu-Rec im Trierer Hafen mit deren Geruchsbelästigungen noch im Gedächtnis. Die Ortsvorsteherin von Trier-Ruwer, Christiane Probst (UBT), sagte im Stadtrat, man befürchte mehr Lärm, Gestank und Abgase. Daher habe sich der Ortsbeirat von Ruwer/Eitelsbach auch einstimmig gegen die Verbrennungsanlage ausgesprochen.