Es ist ein Post, der am Wochenende in einer Trierer Facebook-Gruppe geteilt wird. Der Inhalt klingt beim ersten Lesen verlockend: "Mein Mann und ich möchten unser Wohnmobil an eine bedürftige Familie verschenken, die sich im Gegenzug gut darum kümmern kann." Die Bilder zeigen ein gut gepflegtes Wohnmobil. Interessenten können sich per Email melden.
Rührselige Geschichte folgt
Wer steckt hinter dem auf den ersten Blick großherzigen Angebot? Wir schreiben an die angegebene E-Mail-Adresse und bekommen bereits 30 Minuten später eine Antwort. Es meldet sich eine Dame, die vorgibt, mit ihrem Mann Gesundheitsprojekte in Asien zu betreuen.
Ein Foto eines älteren Ehepaares wird gleich mitgeschickt. Sie hätten Europa bereits vor sieben Monaten verlassen. Das Wohnmobil nütze ihnen nichts mehr. Sie suchten nach einer Person oder Familie, die bereit sei, sich um das Fahrzeug zu kümmern, so die Begründung.
Wohnmobil kann in Frankreich abgeholt werden
Eine weitere Mail später gehören wir schon zu den "Auserwählten". Alles, was wir laut E-Mail noch tun müssen, ist, nach Le Mée-sur-Seine unweit von Paris zu fahren und bei einer Firma namens "Auto Affaires" das Wohnmobil abzuholen. Dort sollten wir uns vorher noch per E-Mail melden.
Polizeipräsidium Trier vermutet Betrugsmasche
Das Polizeipräsidium Trier vermutet, dass es sich bei dem angeblichen Geschenk, um ein eher unseriöses Lockangebot oder ein auf einen möglichen Betrug hinauslaufendes Posting handelt. Die Masche sei den Fachermittlern bekannt, allerdings habe es bislang noch keine Strafanzeige in diesem Zusammenhang gegeben, heißt es auf SWR-Aktuell-Anfrage.
Achtung Neue Methoden beim Online-Betrug
QR-Codes, die zu betrügerischen Websites führen oder mit Hilfe von KI nachgemachte Stimmen - Betrugsversuche werden immer schwerer zu durchschauen. Worauf Sie achten sollten.
Polizei befürchtet Ausspähen von Daten
Die Polizei rät zur grundsätzlichen Vorsicht bei derartigen möglichen Lockangeboten: "Wir würden den Menschen dringend davon abraten, auf irgendeine Weise auf die Offerte einzugehen. Es könnte sich um die Anbahnung eines Betrugs, das Ausspähen von Daten für andere Schändlichkeiten oder für kommerzielle Zwecke handeln", warnt die Polizei."
Sollte dennoch jemand dem Reiz erliegen, rät die Polizei online keine Verpflichtungen einzugehen oder persönliche Daten preiszugeben, ohne die Seriosität "analog" geprüft zu haben. Dann werde man sicher schnell die Falle erkennen, empfiehlt das Polizeipräsidium Trier.