Ein großes Schild weist Autofahrer auf der A602 darauf hin, dass auf den nächsten zwei Kilometern der sogenannte Handy-Blitzer eingesetzt wird. Wer dann beim Telefonieren, Nachrichten lesen oder beim Surfen im Internet erwischt wird, den erwartet ein Bußgeld von 100 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Am Mittwoch wurden bei einer ersten vierstündigen Kontrolle insgesamt sechs Autofahrer dabei erwischt, wie sie mit dem Handy zu Gange waren.
System soll Unfälle vermeiden
Denn wer hinter dem Lenkrad Smartphones oder Tablets benutzt, läuft Gefahr einen Unfall zu bauen. Denn die Ablenkung von Handys und Co. gelten als wesentliche Unfallursache. Um das zu verhindern, sollen Handy-Sünder nun stärker kontrolliert werden. Möglich wird das durch ein Pilotprojekt, das ab Mittwoch in der Region Trier beginnt.
Handy-Nutzung wird per Foto erfasst
Das in den Niederlanden entwickelte System erkennt in einem Livestream, wenn ein Auto- oder Lkw-Fahrer zum Smartphone oder Tablet greift. Anschließend wird automatisch ein Foto gemacht. Die Bilder werden von eigens geschulten Polizisten am Computer ausgewertet. Denn nicht alle Aufnahmen sind eindeutig.
Wer mit einem Handy am Steuer erwischt wird, muss ein Bußgeld von 100 Euro bezahlen und erhält einen Punkt beim Fahreignungsregister in Flensburg.
Pilotprojekt für drei Monate in Trier
Das Polizeipräsidium Trier setzt die Kamera drei Monate lang ein. Danach wird das System ist Mainz getestet. Ein erster Test bei dichtem Verkehr an der Autobahn 60 bei Mainz hatte bereits rund 20 Verstöße pro Stunde ergeben - obwohl ein großes Schild auf die Kontrolle hinwies.
Studie von ADAC und ÖAMTC Ablenkung führt oft direkt in den Gegenverkehr
Eine aktuelle Studie zeigt: Nebentätigkeiten haben immer negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten – egal ob als Auto-, Rad- oder eScooterfahrer.
Ein Schild mit der Aufschrift "Überwachung Handyverbot" und dem Piktogramm einer Kamera soll auch die Autofahrer im Raum Trier auf die Kontrollen aufmerksam machen.
Landesweite Nutzung möglich
Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des Innenministeriums das erste Bundesland, das die in den Niederlanden entwickelten Geräte ausprobiert. Nach den Testphasen in Trier und Mainz soll entschieden werden, ob das System im ganzen Land eingeführt wird.