Leuchtend rot prangt der Schriftzug Nürburgring auf dem Gebäude an der Rennstrecke in der Eifel. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Hans-Joachim Rech | Hans-Joachim Rech)

Wegen EU-Sanktionen

Nürburgring-Manager beenden Russlandgeschäft mit Müllverbrennungsanlagen

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Führende Manager der Nürburgring-Besitzgesellschaft wollen zusätzliche Geschäfte in Russland beenden. Grund sind die Sanktionen gegen das Land.

Zwei Manager der NR Holding, also der Besitzgesellschaft des Nürburgrings, haben seit 2019 zusätzlich eine Firma in Russland betrieben - die NR Holding RUS. Mit Hilfe von Partnerunternehmen in Deutschland baute diese dort Müllverbrennungsanlagen. Diese dienten dazu, Hausmüll und Gefahrstoffe wie Quecksilber, Batterien und verseuchte Böden zu beseitigen. Auf der Homepage der Firma wird auch eine Zusammenarbeit mit der russischen Atombehörde Rosatom erwähnt.

Firma in Russland wird liquidiert

Ein Anwalt der Manager teilte dem SWR auf Anfrage nun mit, dass die NR Holding RUS aufgelöst werde. Grund sei die "bestehende politische Situation" in Russland. Es sei nicht mehr möglich, "zusammen mit europäischen Partnern Müllverbrennungsanlagen in Russland zu errichten", da entsprechende Komponenten aus Deutschland und der EU nicht mehr eingeführt werden dürften. Der Anwalt wies darauf hin, dass die Russland-Aktivitäten seiner Mandanten nichts mit der NR Holding zu tun hätten.

Russischer Oligarch steht hinter NR Holding

Die Besitzgesellschaft des Nürburgrings steht derzeit wegen ihres russischen Investors Viktor Charitonin im Fokus der Öffentlichkeit. Jüngst war bekannt geworden, dass sich die Gesellschaft um den Kauf des insolventen Flughafens Hahn im Hunsrück bemüht. Der Gläubigerausschuss sprach sich jedoch gegen die Offerte aus. Daraufhin erklärte die NR Holding, nur noch eine Minderheitsbeteiligung von unter 25 Prozent am Hahn anzustreben.

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