In der vergangenen Saison lief der Lift am Erbeskopf für insgesamt elf Tage. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Harald Tittel)

Mehr Gastronomie und mehr Skitage

Unternehmer wollen Wintersport am Erbeskopf attraktiver machen

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Maximilian Storr
Maximilian Storr (Foto: SWR)

Es tut sich was auf dem Erbeskopf: Eine private Interessengemeinschaft will den Skibetrieb auf dem höchsten Berg in Rheinland-Pfalz übernehmen. Zunächst soll es einen Testbetrieb geben.

In den kommenden Wochen hoffen viele Skifahrer aus der Region darauf, dass am Erbeskopf wieder die Lifte laufen. Trotz des Klimawandels waren in der vergangenen Saison auf dem höchsten Berg in Rheinland-Pfalz immerhin elf Skitage möglich. Verantwortlich für den Betrieb ist der Zweckverband Erbeskopf, der aus kommunalen Vertretern aus der Region besteht.

Wir wollen das Wintergeschäft am Erbeskopf übernehmen.

Doch das könnte sich künftig ändern. Vier private Unternehmer haben Interesse am Wintersportbetrieb bekundet. Unter ihnen ist auch Marco Best. Er ist Inhaber des Bistros im Hunsrückhaus am Erbeskopf. Auch die anderen drei Unternehmer sind bereits vor Ort. Sie betreiben am Erbeskopf im Sommer den Mountainbike-Trailpark, den Hochseilgarten und die Sommer-Rodelbahn. "Wir wollen das Wintergeschäft am Erbeskopf übernehmen. Am liebsten schon in diesem Winter", so Marco Best.

Interessengemeinschaft will zunächst Testbetrieb übernehmen

Die Interessengemeinschaft habe dem Zweckverband Erbeskopf angeboten, den Betrieb in dieser Saison bereits testweise zu übernehmen. "Einfach, damit wir entsprechende Erfahrungen und Daten sammeln können, um das Wintergeschäft zu organisieren", verrät Unternehmer Best.  

Der kommunale Zweckverband soll zunächst das Gelände oberhalb der Mittelschneise, auf der sich auch die Skipisten befinden, kostenlos zur Verfügung stellen. Genauso wie alle Materialien, die für den Skibetrieb notwendig sind - zum Beispiel Schneekanonen, Pistenraupen und Liftanlagen.

"Außerdem möchten wir in diesem Winter vom aktuellen Betriebsleiter unterstützt werden, der uns sicher viele wichtige Tipps geben kann", sagt Best. Der Ertrag aus dem Geschäft soll dann in den Erbeskopf investiert werden. Die Betreiber haben bereites einige Ideen, wie der Wintersport am Erbeskopf vorangebracht werden kann.

Mehr Skitage und mehr Gastronomie geplant

So soll das gastronomische Angebot ausgebaut werden. Neben der Schirmbar am Fuße des Erbeskopfs will Best Hütten entlang der Pisten aufstellen, um den Andrang an der Bar zu entzerren. "Außerdem wollen wir wieder einen Spätbetrieb einführen", sagt der Unternehmer. Im letzten Jahr blieb das Flutlicht aus. Gefahren werden konnte nur, bis es zu dunkel wurde.

In diesem Jahr sollen die Lifte wieder bis 22 Uhr laufen, wenn es nach Best geht. "Außerdem wollen wir mehr Lifte in Betrieb nehmen, damit die Skifahrer nicht so lange anstehen müssen", sagt der Unternehmer.

Schneekanonen am Erbeskopf sollen häufiger laufen

Künftig könnten auch die Schneekanonen häufiger zum Einsatz kommen. "In der vergangenen Saison lief der Lift an elf Tagen, aus unserer Sicht hätten es aber auch 30 Tage sein können", sagt Best. Während der Zweckverband mit öffentlichem Geld haushalten müsse, könnten die privaten Betreiber durchaus auch die Schneekanonen anwerfen, wenn nicht hundertprozentig klar ist, ob es kalt genug bleibt. "Dafür tragen wir ja am Ende ja die unternehmerische Verantwortung".

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Zweckverband begrüßt Vorschlag der Unternehmer

Vera Höfner (CDU), Vorsitzende des Zweckverbandes Erbeskopf und Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang, begrüßt den Vorschlag der Unternehmer. Der Zweckverband stehe einer Übergabe des Geschäftes "sehr positiv" gegenüber. Für die nahende Wintersportsaison sei das aber "ein ambitioniertes Vorhaben", teilte Höfner dem SWR auf Anfrage mit.

In den kommenden Tagen soll es weitere Gespräche mit dem Zweckverband geben. Die vier Unternehmer hoffen auf eine schnelle Lösung und sind zuversichtlich. "Die Politik sollte doch ein Interesse daran haben, dass der Tourismus am Erbeskopf vorangetrieben wird."

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