Eine Mondfinsternis ist nicht nur ein seltenes Ereignis, sondern kann auch spektakulär aussehen: Zum sogenannten Blutmond kommt es, wenn der Mond komplett im Erdschatten verschwunden ist, aber noch vom Streulicht aus der Erdatmosphäre rötlich beleuchtet wird. In Rheinland-Pfalz starrten aber viele Frühaufsteher vergeblich in den Himmel - und das lag nicht nur an der teils starken Bewölkung, sondern auch am ungünstigen Zeitpunkt: Die totale Mondfinsternis begann gegen 5:30 Uhr - eine Uhrzeit, zu der der Mond schon am Untergehen war und der Sonnenaufgang direkt bevorstand. So blieben auch bei besten Wetterbedingungen nur wenige Minuten Zeit, um den Blutmondeffekt erkennen zu können.
Besser beobachten ließ sich bei guter Sicht der Beginn der Mondfinsternis. Um 4:27 Uhr trat die Mondscheibe in den Kernschatten der Erde ein.
Mondfinsternis nur zum Teil zu sehen
Um 6:12 Uhr war dann die Mitte der Finsternis erreicht, kurz vor 7:00 Uhr endete die totale Phase.
Mondfinsternis weiter westlich besser zu sehen
Bessere Sicht als die Rheinland-Pfälzer hatten Mondgucker weiter westlich: Im Westen von Frankreich, in Spanien, Westafrika und von den Kanarischen Inseln aus ließ sich die Mondfinsternis besser beobachten. Optimale Bedingungen für "Mondsüchtige" gab es an der Ostküste der USA und in ganz Südamerika.
Kein spezieller Augenschutz für Mondgucker erforderlich
Anders als bei einer Sonnenfinsternis brauchen Mondgucker keine besondere Ausrüstung wie etwa Schutzbrillen. Ferngläser, Teleskope oder schon das bloße Auge bieten einen guten Blick auf das Spektakel - wenn es denn zu sehen ist.
Mondfinsternis alle zwei bis drei Jahre
Das Phänomen Mondfinsternis lässt sich etwa 380 Mal pro Jahrhundert an unterschiedlichen Orten weltweit bestaunen. Damit sind Mondfinsternisse etwas häufiger als die umgekehrte Konstellation - wenn der Mond auf einer Linie zwischen Sonne und Erde steht, sich also die Sonne verfinstert. Im Schnitt lässt sich eine Mondfinsternis in Deutschland alle zweieinhalb Jahre beobachten. Die nächste in Deutschland sichtbare totale Mondfinsternis wird am 28. Oktober 2023 zu sehen sein.
Spektakulärer als die aktuelle Mondfinsternis war für Himmelsgucker in Deutschland die Mondfinsternis im Sommer vor vier Jahren. Ende Juli 2018 war am Nachthimmel die bislang längste Mondfinsternis dieses Jahrhunderts zu sehen - mehr als zwei Stunden lang.

"Blutmond" als Zeichen des Schreckens
Eine Mondfinsternis fasziniert Menschen seit Jahrhunderten. Früher löste die kupferrot leuchtende Scheibe am Himmel allerdings eher Angst und Schrecken aus - der "Blutmond" galt in antiken Zeiten als Zeichen für den Zorn der Götter. Und auch in der biblischen Prophezeihung findet sich der Satz: "Da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut."
Woher kommt der Ausdruck "Blutmond"?
Heute weiß man jedoch, dass die Ursache für die geheimnisvolle Färbung des Mondes darin liegt, dass das langwellige rote Licht der Sonnenstrahlen gebrochen und in Richtung des Erdtrabanten gelenkt wird, während die kurzwelligen blauen Lichtwellen vollständig in der Erdatmosphäre gestreut werden. Zusätzlich sorgen Staub und Asche in der Hochatmosphäre für die satte Farbe, die die Mondfinsternis zu diesem optisch spektakulären Ereignis macht.