Glasfaserkabel werden verlegt. Bis zu 97 Prozent der Privathaushalte und Unternehmen in Mainz sollen in den kommenden Jahren ans Glasfasernetz angeschlossen werden (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Anbieter in allen Stadtteilen

So läuft der Glasfaserausbau in Mainz

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Sarina Fischer
Sarina Fischer ist Reporterin im SWR Studio Mainz (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Flächendeckend schnelles Internet für mindestens 97 Prozent der Privathaushalte und Unternehmen in Mainz - das ist das Ziel der Stadt für die nächsten Jahre.

Mehrere Telekommunikationsanbieter stehen in Mainz in den Startlöchern, einer hat mit dem Glasfaserausbau schon begonnen.

Noch haben vergleichsweise wenige Mainzerinnen und Mainzer einen Glasfaseranschluss: nur 5 Prozent der Privathaushalte sind es bisher und immerhin 12 Prozent der Unternehmen, vor allem in Gewerbegebieten.

Schnelles Internet durch Glasfaser ein "Grundbedürfnis"

Das soll sich nach dem Willen der Stadt nun ändern. "Schnelles Internet gehört für viele mittlerweile zu den Grundbedürfnissen, die erfüllt werden sollen", sagt die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU). Ein Glasfaseranschluss sei die einzige Technologie, die die zukünftig benötigten Datenmengen transportieren könne. Deswegen setze sich die Stadtverwaltung dafür ein, den Ausbau voranzutreiben.

Glasfaser ist für den Fortschritt und die Zukunftsfähigkeit der Stadt Mainz zwingend notwendig.

Stadt Mainz kooperiert mit Glasfaser-Anbietern

Mit drei Glasfaser-Anbietern habe man bereits Kooperationen abgeschlossen, so Matz. Konkret sind das die Telekom Deutschland, die Deutsche GigaNetz und Westconnect. Sie verteilen ihre Zuständigkeiten über die Stadtfläche

Die Telekom soll sich um den Glasfaserausbau vor allem in den nördlichen Mainzer Stadtteilen kümmern, die GigaNetz eher in den westlichen und die Westconnect hauptsächlich in den südlichen Stadtteilen. Eine Liste, welche Anbieter in welchen Mainzer Stadtteilen das Glasfasernetz ausbauen, sowie weitere Informationen, Links und Telefonnummern für Fragen stehen auf einer eigens dafür eingerichteten Breitband-Webseite der Stadt Mainz.

Telekom baut schon in Mainz

Die Telekom hat mit dem Glasfaserausbau in Mainz bereits begonnen, GigaNetz und Westconnect wollen im kommenden Jahr starten. Mit den Kooperationsvereinbarungen sichern die Unternehmen den Glasfaserausbau in "ihren" Stadtteilen zeitnah und in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung zu.

Umgekehrt unterstützt die Stadt die Anbieter bei diesem Vorhaben: "Da geht es zum Beispiel darum, die Grabungsarbeiten zum Verlegen der Glasfaserkabel zu koordinieren", so Dezernentin Matz, "und wir weisen als Stadt auch auf Beratungsangebote und Informationsveranstaltungen der Anbieter hin."

Vierter Glasfaser-Anbieter macht zusätzliche Angebote in Mainz

Neben den drei genannten Telekommunikationsanbietern gibt es beim Glasfaserausbau außerdem noch die Vodafone-Tochter OXG. Sie will ab nächstem Jahr Glasfaseranschlüsse verlegen.

Dabei macht das Unternehmen unabhängig von der Flächenaufteilung von Telekom, GigaNetz und Westconnect zusätzliche Ausbauangebote über die Stadt verteilt. In manchen Mainzer Stadtteilen gibt es also zwei Anbieter.

Mehrfaches Aufreißen einzelner Straßen nicht auszuschließen

Grundsätzlich sei es natürlich gut, wenn viele verschiedene Anbieter den Glasfaserausbau in Mainz vorantreiben, sagt Wirtschaftsdezernentin Matz. Allerdings könne das vereinzelt dazu führen, dass Straßen mehrfach aufgerissen würden - wenn nämlich die Anbieter ihre eigenen Glasfaserkabel verlegen, unabhängig voneinander. Da könne die Stadt nur an die Anbieter appellieren, sich bei den Baustellen untereinander abzusprechen.

Natürlich ist es uns ein Anliegen, am Ende nicht fünf Glasfaserkabel von verschiedenen Anbietern übereinander liegen zu haben, aber ganz verhindern können wir es nicht.

"Anders als bei Strom, Wasser und Gas wird die Breitband-Versorgung eben nicht durch einen einzelnen Anbieter koordiniert, sondern von mehreren privaten Anbietern. Und die haben alle das Recht, Straße XY für sich auszubauen", erklärt Matz.

Womöglich könnten auch noch weitere Anbieter dazukommen. Die Anbieter, mit denen die Stadt kooperiere, würden nicht bevorzugt. "Wir sind nicht die Auftraggeber, sondern unterstützen die Anbieter nur beim Glasfaserausbau."

Stadt Mainz bittet um Geduld beim Beantworten von Anfragen

Wichtig sei zu betonen, so Matz, dass alle bisher in Mainz präsenten Anbieter seriös seien. In letzter Zeit würden die Mitarbeitenden in der für den Breitbandausbau zuständigen Abteilung der Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt mit Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern überhäuft. Sie bemühten sich, alle Fragen zu beantworten, würden aber um etwas Geduld bitten.

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