Tödliche römische Holzfallen werden erstmals in Mainz gezeigt (Foto: SWR)

Zum Schutz vor angreifenden Germanen

Tödliche römische Holzfallen werden in Mainz gezeigt

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Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Der sensationelle Fund auf einem Feld bei Bad Ems hatte vor einem Jahr für Aufsehen gesorgt. Jetzt werden die martialischen Holzfallen in Mainz vorgestellt.

Ein Team von Archäologinnen und Archäologen hatte in den vergangenen Jahren auf dem "Blöskopf" bei Bad Ems (Rhein-Lahn-Kreis) zwei römische Militärlager aus dem ersten Jahrhundert nach Christus untersucht. Dabei machten die Wissenschaftler eine sensationelle Entdeckung, heißt es in der Einladung des Leibniz-Zentrums für Archäologie in Mainz (LEIZA).

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Spitze Holzfallen als Hindernisse für Angreifer

In einem der 2.000 Jahre alten Militärlager fanden sie angespitzte Holzpfähle, die die Römer als Hindernisse in ihre Verteidigungsgräben eingeschlagen hatten. Die Spitzen dieser Pfähle ragten vom Boden nach oben und stellten so eine tödliche Falle für potenzielle Angreifer dar.

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Zum ersten Mal im gesamten Gebiet des römischen Reiches wurden damit Holzkonstruktionen dieser Art entdeckt, die noch in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten sind. Es gelang den Archäologen, 23 der angespitzten Holzpfähle nahezu unbeschadet zu bergen.

Befestigungen sollten Silbermine schützen

Nach Angaben des Leibniz-Zentrums gelang mit den Grabungen in Bad Ems auch der Nachweis der ältesten römischen Geländesperre rechts des Rheins, mit der die Römer ihr Reich nach außen sicherten. Sie ist einige Jahrzehnte älter als der Obergermanische Limes.

Mit den aufwändigen Befestigungen versuchten die Römer um 50 nach Christus offenbar, eine Silbermine vor drohenden Angriffen der Germanen zu schützen. Die archäologischen Befunde passen zu einer Schilderung des römischen Geschichtsschreibers Tacitus.

Holzpfähle wurden in Mainz restauriert

Die Holzpfähle wurden vom Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz restauriert und vor allem konserviert. Jetzt werden sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Außerdem wird die Publikation präsentiert, in der die Ergebnisse der Forschung rund um die Funde zusammengefasst sind.

Zu dem Forschungsnetzwerk gehören Experten des LEIZA, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und der Goethe-Universität in Frankfurt.

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