Das Klinikum Worms strukturiert sich teilweise vor allem aus Kostengründen um. Die Veränderungen betreffen zwei Medizinische Versorgungszentren (MVZ):
So wird die nuklearmedizinische Praxis im Klinikum bis Mitte 2023 aufgelöst. Dieser Bereich fahre seit Jahren ein Minus ein, so eine Sprecherin. Beispielsweise würden die Wartung und die Investition in neue Geräte hohe Kosten verursachen. Deshalb müsse das nuklearmedizinische MVZ geschlossen werden.
3.600 Patienten pro Jahr
In der Nuklearmedizin wurden laut Klinikum pro Quartal rund 900 Patientinnen und Patienten behandelt. Diese müssten jetzt andere Behandlungsorte aufsuchen, beispielsweise in Wiesbaden, Darmstadt und Ludwigshafen. Auch die Universitätsmedizin in Mainz hat eine Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin.
Auch Gastroenterologie wird umstrukturiert
Auch im Bereich der ambulanten, gastroenterologischen Versorgung steht eine Veränderung an. Bislang gibt es zwei Standorte. Einer davon ist in Alzey. Diese Praxis soll nur noch zu 50 Prozent genutzt und von einem dort niedergelassenen Arzt übernommen werden. Die andere Hälfte des gastroenterologischen MVZ soll am Wormser Klinikum gebündelt werden. Ziel sei laut Klinikum die dortigen medizinischen Ressourcen besser auszulasten. Die Umstrukturierung gilt ab Ende März kommenden Jahres.
Augusta Klinik in Bad Kreuznach schließt
In Bad Kreuznach haben die gestiegenen Kosten sogar noch weitreichendere Konsequenzen: Die Augusta Klinik im Kurviertel muss zum Jahresende deshalb nach über 65 Jahren sogar schließen.
Die anhaltende Pandemie, Fachkräftemangel und gestiegene Kosten in allen Bereichen, machten einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich, so die Geschäftsführerin des Familienunternehmens, Laura Kügelchen-Geppert.
Betroffen seien knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die meisten seien bereits in Gesprächen mit neuen Arbeitgebern.
Keine Auswirkungen auf Reha-Angebote in Bad Kreuznach
Auf die Kliniklandschaft in Bad Kreuznach habe die Schließung keine Auswirkungen, so die Einschätzung des Geschäftsführers der Gesundheits- und Tourismusgesellschaft, Michael Vesper. Die Reha-Angebote könnten von den beiden großen Kliniken abgedeckt werden. Entscheidender sei die Frage, wie das große Gelände der Klinik im Kurgebiet weiter genutzt werde. Dazu liefen Gespräche, auch mit der Stadt.