Alex Mroß hat freitags immer frei. Dann fährt er Supermärkte und Bäckereien ab und sammelt ein, was am Abend übrig geblieben ist: Bananen, die nicht mehr ganz frisch aussehen, Brezeln und Baguettes oder Joghurts, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Die Läden würden diese Lebensmittel wegwerfen. Dank der deutschlandweiten Initiative "foodsharing" passiert das nicht. Seit inzwischen mehr als zehn Jahren ist Foodsharing auch in Mainz aktiv, seit 2022 ist Mainz offiziell Foodsharing-Stadt. Alexander Mroß und hunderte Mitstreiter geben die geretteten Lebensmittel in so genannten Fairteilerschränken in der Stadt weiter, aber auch in ihrem privaten Umfeld.
"Krumm und Schepp" als Begegnungsort in Mainz
Ab jetzt sollen die Lebensmittel auch in dem neuen Café "Krumm und Schepp" am Karoline-Stern-Platz in der Mainzer Neustadt unter die Leute kommen. In den gemütlichen Räumen gibt es außerdem Kaffee und andere Getränke.
Wer möchte, kann sich auch aus dem Fairteilerschrank Lebensmittel mitnehmen oder direkt vor Ort essen: Obst und Gemüse, Backwaren, Suppen - je nach Verfügbarkeit. Aber vor allem soll das "Krumm und Schepp" ein familiärer Ort der Begegnung werden.
Foodsharing-Café bietet auch soziale Angebote
Der Start des Cafés wurde mit einer Crowdfunding-Aktion finanziert. Damit wurde nicht nur die Einrichtung der Räumlichkeiten bezahlt, sondern auch eine Kaffeemaschine. "Dafür war das Crowdfunding super", freut sich Mroß. Der laufende Betrieb finanziere sich durch Getränke.
Außerdem planen die Organisatoren auch Workshops, Lesungen, Filmvorführungen sowie andere Bildungsangebote. Damit wollen sie das "Krumm und Schepp" zu einem Ort der Umwelt- und Sozialbildung machen. Und zu einem Raum, in dem auch über die globale Bedeutung von Lebensmitteln gesprochen wird. Finanziert werden die Bildungsangebote mit Fördergeldern, so Mroß.
Er freut sich sehr auf die kommende Zeit und ist sich sicher, dass das "Krumm und Schepp" in der Mainzer Neustadt "genau am richtigen Ort" ist.