Osterfeuer haben eine Jahrhunderte alte Tradition. Schon die alten Germanen haben sie entfacht - um den Frühling zu begrüßen und das Böse zu vertreiben. Bis heute gibt es sie jedes Jahr, meist am Ostersamstag, von Kirchen, Vereinen oder Feuerwehren organisiert.
Feuerwehren Ingelheim und Langenlonsheim entzündeten Osterfeuer
In diesem Jahr luden zum Beispiel die Freiwilligen Feuerwehren in Ingelheim und Langenlonsheim am Samstagabend zu Osterfeuern ein. In Langenlonsheim wurde das Feuer auf dem Schwimmbadparkplatz gegen 20 Uhr angezündet. In Ingelheim auf dem Freibad-Parkplatz "Am Blumengarten" schon ab 19 Uhr.
In Köngernheim plante der Turnverein ebenfalls ab 19 Uhr an Jordan's Untermühle ein Osterfeuer und in Ober-Olm lud der Jugend- und Brauchtumsverein schon ab 18 Uhr auf den Schotterplatz hinter der Ulmenhalle ein. Für alle Osterfeuer gilt: Kommen konnte jeder und überall wurde auch Essen und Getränke angeboten.
Kirchliche Osterfeuer im Bistum Mainz
Auch Kirchen organisierten traditionell große Osterfeuer in der Region. Unter anderem in Mainz-Weisenau an der Kirche Mariä Himmelfahrt am Karsamstag um 20:15 Uhr.
Und auch am Mainzer Dom begann die Osternacht mit einem Feuer, und zwar auf dem Domfriedhof ab 21:30 Uhr. Anschließend wurde im Dom die Liturgie gefeiert, mit Bischof Kohlgraf und viel Musik, unter anderem vom Mädchenchor und Mitgliedern des Domchors.
Nabu warnt: Tiere wie Igel verstecken sich gerne in Reisighaufen
Neben den großen öffentlichen Osterfeuern nutzen auch immer wieder Privatleute die Gelegenheit und verbrennen alte Laubhaufen oder frischen Grünschnitt als "Osterfeuer". Dabei allerdings geraten regelmäßig Tiere in Lebensgefahr, warnt der Naturschutzbund Nabu. Denn gerade in Laubhaufen, die den Winter über im Garten liegen, verstecken sich häufig Igel, Hasen, Vögel und Amphibien und halten dort zum Teil auch Winterschlaf.
Igel und Co. schützen Osterfeuer als Todesfalle für Tiere
In der Osternacht brennen an vielen Orten wieder die Osterfeuer. Ein alter Brauch, sehr romantisch, aber leider oft eine tödliche Falle für Tiere.
Deshalb empfiehlt der Nabu, frische Reisighaufen auf jeden Fall noch einmal vorsichtig umzuschichten, bevor man sie anzündet. So bekämen Tiere, die darin wohnen, die Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Ältere Haufen, die schon mehrere Wochen im Garten liegen, sollte man ganz in Ruhe lassen. Sie bieten laut Nabu wichtigen Lebensraum und Unterschlupf für Kleintiere. Schnittholz und Gestrüpp seien im Grunde also viel zu schade, um zum Spaß verbrannt zu werden.
Umwelt-Bundesamt befürchtet Feinstaub durch große Osterfeuer
Eine weitere Warnung kam vom Bundesamt für Umwelt und Naturschutz. Auf der Homepage des Bundesamtes heißt es, Osterfeuer belasteten die Luftqualität an den Orten, an denen sie brennen. Zeitweise könne der vorgegebene Grenzwert für Feinstaub (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) überschritten werden.
Die Belastung beschränke sich aber in den meisten Fällen auf lediglich wenige Tage im Jahr. Da Osterfeuer außerdem an vielen Orten eine traditionelle Bedeutung hätten, seien sie trotz des Feinstaubs nach wie vor zugelassen.