Die Kritik richtet sich gegen die SPD-Kandidatin Mareike von Jungenfeld und den Grünen-Kandidaten Christian Viering. Der Mainzer CDU-Vorsitzende Thomas Gerster hat sich in einem Offenen Brief über sie beschwert. Beide hätten eine Anweisung aus dem Rathaus nicht beachtet.
Rathaus verbietet Wahlkampfbesuche bei Eigenbetrieben
Ende November hatte Bürgermeister Günter Beck (Grüne) darauf hingewiesen, dass Besuche der OB-Kandidatinnen und Kandidaten in städtischen Ämtern und Eigenbetrieben ab sechs Wochen vor der OB-Wahl nicht mehr zulässig seien. Das gehe aus der "Allgemeinen Dienst- und Geschäftsanweisung" der Stadt hervor. Offenbar haben aber in dieser Woche sowohl von Jungenfeld als auch Viering die Mainzer Feuerwehr besucht.
Von Jungenfeld sei wohl außerdem im Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz gewesen, bemängelt Gerster in seinem offenen Brief an Beck: "Sie haben fröhlich Fotos auf Facebook gepostet". Das sei nicht akzeptabel, Bürgermeister Beck möge doch bitte auf die Einhaltung seiner Anordnung achten, so Gerster.
Viering und von Jungenfeld weisen Vorwürfe zurück
Sowohl Mareike von Jungenfeld als auch Christian Viering weisen die Kritik der CDU zurück. In einer Mitteilung heißt es, dass es seit vielen Jahren bei Wahlkämpfen üblich sei, große Arbeitgeber in Mainz zu besuchen, um mit der Belegschaft ins Gespräch zu kommen.
Man achte dabei aber stets darauf, nicht das Firmengelände zu betreten. Sowohl von Jungenfeld als auch Viering hätten sich nur auf öffentlichen Flächen bewegt. Insofern liege kein Verstoß gegen die Anordnung der Verwaltung vor.
Bürgermeister Beck ruft zu Fairness auf
Auch Bürgermeister und Wahlleiter Beck hat auf die Kritik reagiert und sich an die Bewerber und Bewerberinnen gewandt: "Ich appelliere erneut an die Kandidat:innen einen fairen Wahlkampf zu führen und sich an die bekannten Spielregeln zu halten. Die Zukunft unserer Stadt liegt uns allen am Herzen, ein unfairer Wahlkampf ist unseres Mainz nicht würdig", heißt es in einem Schreiben.