Der angehende Lehrer Luca S. aus ist wegen Körperverletzung verurteilt und soll deswegen kein Referendariat bekommen. Dagegen wehr er sich vor Gericht. (Foto: SWR, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen)

Urteil am Frankfurter Landgericht

Nach Angriff auf Polizisten - Mainzer darf wohl kein Lehrer werden

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Katja Jorwitz
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Wolfgang Hettfleisch

Das Frankfurter Landgericht hat Luca S. aus Mainz zu einer Bewährungsstrafe von sieben Monaten verurteilt - unter anderem wegen Landfriedensbruchs. Das hat zur Folge, dass der junge Mann wahrscheinlich nicht mehr Lehrer werden kann.

Der 27-jährige Luca S. aus Mainz will Haupt- und Realschullehrer werden und studiert dafür in Hessen auf Lehramt. Dort wollte er auch sein Referendariat machen, das zur Ausbildung gehört. Dies wurde ihm allerdings vom hessischen Kultusministerium untersagt, weil er vorbestraft ist. Er sei aufgrund seiner Verurteilung nicht für den Lehrerberuf geeignet.

Luca S. soll Polizisten angegriffen haben

Auf einer 1.-Mai-Demonstration vor knapp drei Jahren soll Luca S. gezielt einen sogenannten Rauchtopf auf Polizisten geworfen haben. Wegen tätlichen Angriffs und Landfriedensbruchs wurde er damals vom Amtsgericht Frankfurt zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt und galt somit als vorbestraft.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Verteidiger von Luca S. gingen nach dem Urteil in Berufung. Das Frankfurter Landgericht bestätigte am Mittwoch allerdings nicht nur das Urteil des Amtsgerichts, sondern verschärfte es mit der siebenmonatigen Bewährungsstrafe noch. So ist es sehr unwahrscheinlich geworden, dass Luca S. noch Lehrer werden kann. Der 27-Jährige hat nach der Entscheidung angekündigt, das Urteil nicht zu akzeptieren und in Revision zu gehen.

Unterstützer von Luca S. protestieren vor Gericht

Vor der Verhandlung am Mittwochmittag hatten Unterstützer von Luca S. vor dem Frankfurter Landgericht protestiert. Auch Mitglieder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft waren daran beteiligt.

Die Unterstützer von Luca S. argumentieren, dass er bei der Demonstration gar nicht gewalttätig gewesen sei. Außerdem habe das Ministerium seine Entscheidung schon gefällt, obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. So sei ihm quasi ein Berufsverbot auferlegt worden.

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