Die überregionale Spaßrallye für Klappradfahrer mit Oberlippenbart am Samstag lockte erstmals nach mehrjähriger Pause wieder zahlreiche Zuschauer an. Das letzte von bisher sechs Rennen hatte 2017 stattgefunden. Zuvor gastierte der Wettkampf unter anderem schon in Berlin und Mannheim.

Der Pfälzer Klappverein als Veranstalter des angeblich "weltweit größten Klappradrennens auf der Sandbahn" forderte als Voraussetzung, dass alle Teilnehmer einen Oberlippenbart tragen - notfalls angeklebt, nach dem Motto "Ohne Bart kein Start". Die Bärte sollten an das "Gefühl der 1970er Jahre" erinnern, die Blütezeit des Klapprads. Die Teilnehmer gaben sich Kampfnamen wie Raketen-Johnny oder Asphaltprinz. Schirmherr und Ehrengast war der afrikanische König Céphas Bansah, der im pfälzischen Ludwigshafen residiert.
Das meisteverkaufte Rad der 70er Jahre
"Klappräder waren das meistverkaufte Fahrrad der 70er", sagt Holger Gockel aus Speyer: "Die gab es überall: in Deutschland, in Italien, der DDR... Die sind nicht kaputt zu kriegen. Außerdem sieht man darauf gut aus. Das sind Mädchenmagnete".
Gockel und seine Freunde haben sich zum Pfälzer Klappverein zusammengeschlossen. Jedes Jahr fahren sie ein großes Klapprad-Rennen aus, den World-Klapp - an diesem in Herxheim. Teilnahmebedingungen: ein Klapprad und ein Oberlippenbart. Warum der Schnurrbart? "Weil es gut aussieht, natürlich!" Natürlich.
Frauen müssen vorher zum Friseur nach Schifferstadt
Die Vorbilder? Echte Kerle vergangener Tage: Magnum, Schimanski, Burt Reynolds usw. Was heißt das für die Damen, dürfen die nicht antreten? "Wir schließen niemanden aus", so Gockel. Wer keinen Bart hat, musste zum offiziellen Friseur des Vereins gehen, Rainer Klapp in Schifferstadt (der heißt wirklich so), auf dass dieser dem Bewerber das Unvermögen bestätige, sich einen Bart wachsen zu lassen. In diesem Fall durfte man auch mit einem angeklebten Schurrbart an den Start gehen.
