Nicht nur die heißen Temperaturen ließen einen Ansturm auf die Freibäder und Badeseen vermuten. Es war auch das erste Jahr ohne jegliche Corona-Beschränkungen. Die Bäder konnten pünktlich aufmachen. Viele Freibadbetreiber sind sich einig: Dass es in diesem Jahr keine Rekord-Besucherzahlen gab, hat mehrere Gründe.
Viele potentielle Freibadbesucher im Urlaub
Der gewichtigste Grund dürfte gewesen sein, dass die meisten Menschen in den heißen Wochen - vor allem im August - im Urlaub waren. In Badepark Wörth zum Beispiel, dem größten Freibad in der Pfalz, war der besucherstärkste Tag am 18. Juni - also lange vor den Ferien, so der Leiter der zuständigen Stadtwerke, Georg Werling. Es kamen gut 6.000 Badegäste allein an diesem Tag.
Insgesamt verzeichnete der Badepark 118.000 Besucher. Das seien zwar etwas mehr als im Schnitt, aber noch weit vom Rekordjahr 2003 entfernt. Damals waren es 207.000 Besucher, so Werling.
Ähnliches berichten auch die Betreiber anderer Bäder: Vom Freibad in Landau, Neustadt Mußbach oder dem Waldfreibad in Herxheim bei Landau. Auch dass Willersinnbad und der Baggersee Bliesbad in Ludwigshafen hatten nach eigenen Angaben eher durchschnittliche Zahlen.
Mögliche Freibadgäste planschen lieber in privaten Pools
Während der Corona-Pandemie boomte der Verkauf von Garten-Pools. Auch das sei ein wichtiger Faktor, warum in diesem Jahr nur durchschnittlich Gäste in die Freibäder kamen und es nicht zu einem Ansturm kam. Hinzu komme nach Einschätzung mehrerer Badbetreiber, dass im Gegensatz zu früher ein großes Outdoor-Freizeitangebot herrscht. Kletterparks, Spielanlagen, Outdoor-Rodelbahnen stehen in Konkurrenz zu den Freibädern.
Einige wenige Bäder hatten Rekordzahlen
In zwei Bädern in der Pfalz war entgegen dem Trend sehr viel los. Das älteste Freibad der Pfalz in Deidesheim zum Beispiel (eröffnet 1885): Mit 28.000 Besuchern sei es ein Rekordjahr gewesen. Ansonsten kämen im Schnitt 20.000 Besucher. Eine wirkliche Erklärung hat der zuständige Schwimmmeister Andy Bories nicht. Höchstens, dass die Wassertemperatur dank der neuen Solar-Heizanlage von Anfang an bei bis zu 26 Grad lag. Auch das Duschwasser soll künftig Solar-beheizt werden. Bislang brauche man dazu noch Gas.
Ein weiteres kleines Bad hatte sehr gute Zahlen: In Neustadt Duttweiler kamen 20.000 Besucher. Es wird, wie die anderen zwei Stadtteil-Freibäder Hambach und Mußbach von einem Förderverein betrieben. Hier waren auch die neun Sommer-Schwimmkurse für Kinder ausgebucht.
Hundeschwimmen ganz am Ende der Freibad-Saison
Viele Bäder schließen zum kommenden Sonntag, 4. September. Nur der Badepark Wörth und das Waldfreibad in Herxheim schließen eine Woche später, letzteres bleibt eventuell sogar noch länger geöffnet. Im Badepark Wörth wird dann am 25. und 26. September noch einmal geöffnet. Dann allerdings dürfen nur Hunde baden. Hundeschwimmen zum Abschluss der Freibad-Saison ist am 10. September auch im Freibad Landau geplant und im Willersinn-Freibad in Ludwigshafen - beachten sie hierbei aber aktuelle Warnungen wegen erhöhten Blaualgen-Werten.