Es war ein Schock für Markus Malinak, als er Anfang Januar den Kontostand seiner Kinder kontrollierte. Auf beiden Sparbüchern fehlen zusammen 2700 Euro – abgebucht für den Onlinedienst nachladen.de über das so genannte giropay-Verfahren. Malinak hat das, was er für einen Betrug hält, nach eigenen Angaben sofort der Sparkasse Südpfalz gemeldet und bei der Polizei angezeigt. Doch die Bank vertröstet ihn, wieder und wieder.
Bewegung sei erst in die Sache gekommen, als er sich direkt an die Vorstandschaft gewandt habe.
Sparkasse: Online-Verfahren ist sicher
Der Vorstand ließ den Vorfall von der eigenen IT überprüfen. Ergebnis: Das Verfahren ist sicher, sagt die Sparkasse. Die Protokolldaten ergeben demnach keinen Anhaltspunkt für einen Betrug. Dennoch nehme man den Vorfall sehr ernst, schreibt die Bank.
Familie schließt Datenklau aus
Markus Malinak ist sich sicher, dass der Fehler nicht bei ihm und seiner Familie liegen kann. Seine Frau und er arbeiten beide in der IT-Branche. "Wir achten sehr auf Sicherheit." Und schließlich sei auch schon das Pentagon gehackt worden, ein Angriff sei also auch auf das System der Sparkasse durchaus möglich.
Erspartes für den Führerschein
Die Kinder von Markus Malinak erfuhren erst durch die Briefe der ermittelnden Behörden von dem Vorfall. Das Geld war eigentlich für den Führerschein oder ein erstes Auto gedacht. "Bei der Oma haben wir Geld bekommen, wenn wir mit den Zeugnissen heimkamen", erzählt Ella, 11 Jahre alt. Am Weltspartag hätten sie und ihr Bruder das Geld dann immer zur Bank gebracht. Einen anderen Zweck hätten die Konten nicht gehabt.
Markus Malinak hat das Vertrauen in die Sparkasse verloren. Er sei im Regen stehen gelassen worden, sagt er. Dabei müsse doch die Bank eigentlich den Schaden ersetzen. Die Familie hat einen Anwalt eingeschalten. Inzwischen ist das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft in Bamberg, denn dort gibt es einen ähnlichen Fall. Die Sparkasse Südpfalz verweist auf die laufenden Ermittlungen.