Landgericht Frankenthal

SWR-Reporterin: beklemmende Atmosphäre vor Gericht

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Von Autor/in Illig, Kathrin

Für 15 Jahre soll ein 23-jähriger Angeklagter aus Syrien hinter Gitter, das hat die Staatsanwältin am Dienstag in einem Verfahren am Landgericht Frankenthal gefordert. Es geht um versuchten Mord: der 23-Jährige soll einen Beamten im Gefängnis in Frankenthal mit einer Scherbe schwer verletzt haben und davor auch schon andere Mitarbeitende und Polizisten attackiert haben.

Der Angeklagte wurde umringt von 10 Sicherheitsbeamten in den Saal geführt, die waren in voller Montur, inklusive Helm und vermummt. Der Angeklagte war während der ganzen Zeit an Händen und Füßen gefesselt und musste abseits von seinem Verteidiger und dem Dolmetscher sitzen. Er sei gefährlich, sagte die Staatsanwältin, und fordernd, aufdringlich, provokant, arrogant, manipulativ, berechnend. Das alles habe der Gutachter geschildert, außerdem, dass der Angeklagte voll schuldfähig ist. Und daher sei die Tat als „versuchter Mord aus niedrigen Beweggründen“ einzuordnen. Sie forderte 15 Jahre Haft und Sicherungsverwahrung. Die Anwältin der Nebenklage plädierte auf „lebenslänglich“. Der Verteidiger sagte, es gebe leider wenig, was seinen Mandanten entlasten könne und forderte er eine Freiheitsstrafe, die unter der der Staatsanwaltschaft liegt.

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Illig, Kathrin