Gerichtshammer und Gerichtsunterlagen liegen auf einem Tisch. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Volker Hartmann/dpa | Volker Hartmann)

Gerichtsurteil in München

Hetze gegen Fluthelfer im Ahrtal: Frau muss Geldstrafe zahlen

Stand

Die Bloggerin Roswitha K. soll gegen den Ahrtal-Helfer Markus Wipperfürth gehetzt haben. Nun hat das Landgericht in München zu dem Fall geurteilt.

Roswitha K. muss dem Pulheimer Landwirt Markus Wipperfürth eine Entschädigung in Höhe von rund 5.000 Euro zahlen. Das hat das Landgericht München II am Dienstag entschieden. Außerdem dürfe die Frau aus Bayern bestimmte Dinge über den Landwirt und Fluthelfer nicht behaupten.

Unzulässige Behauptungen über Wipperfürth

So unterstellte sie ihm zum Beispiel in einem Video eine Nähe zu Reichsbürger-Gruppen. Zudem behauptete sie, der Landwirt wolle ein "totalitäres Regime" installieren. Diese Behauptungen seien unzulässig, so das Gericht.

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In einem weiteren Fall ging es um einen Blogbeitrag, in dem Roswitha K. Markus Wipperfürth beleidigte. In dem Urteil aus München heißt es nun, sie müsse mit einer Strafe rechnen, wenn sie den Landwirt erneut als "arme Wurst“, "Wicht“, "Hanswurst“ und "Würstchen“ bezeichnete. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Roswitha K. schon wegen Beleidigungen aufgefallen

Roswitha K. hatte nach der Flutkatastrophe einen Blog über den Wiederaufbau im Ahrtal betrieben. Dort soll sie immer wieder gegen Helfergruppen hergezogen haben. Helfer Wipperfürth hatte gar von einer "Hasskampagne" gegen ihn und seine Familie gesprochen.

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Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Roswitha K. nach Vorwürfen mit einem anderen Fluthelfer außergerichtlich darauf geeinigt, den Blog einzustellen. Inzwischen ist er nicht mehr im Netz zu finden. Im April ist Roswitha K. vom Amtsgericht Weilheim unter anderem wegen versuchter Nötigung und Beleidigung verurteilt worden.

Kritik auch an Markus Wipperfürth

Bereits seit Monaten gibt es Streit zwischen Fluthelfern im Netz. Landwirt Wipperfürth hatte kurze Zeit nach der Flutkatastrophe damit begonnen, mit einer reichweiten-starken Facebook-Seite Baumaschinen und Material für den Wiederaufbau zu besorgen. Schnell folgten dem Landwirt Menschen aus ganz Deutschland. Inzwischen hat seine Seite mehr als 460.000 Follower. Doch der Landwirt polarisiert im Ahrtal. Kritiker werfen ihm vor, mit seiner Community Druck auf Kommunalpolitiker auszuüben.

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