Der Unfall ereignete sich gegen 21 Uhr am Samstagabend. Nach Angaben der Polizei war es auf Höhe der Anschlussstelle Bendorf (Kreis Mayen-Koblenz) zu einem Frontalzusammenstoß mit dem Pkw eines 39-Jährigen gekommen.
Bei dem Falschfahrer handelt es sich um einen 55 Jahre alten Mann aus dem Kreis Ahrweiler. Nach derzeitigem Ermittlungsstand und laut Zeugenaussagen sei er in der Nähe von Bendorf falsch abgebogen, erzählte Florian Ecker von der Autobahnpolizei Montabaur dem SWR. Der Mann sei irrtümlicherweise in falscher Richtung auf die A48 (Richtung Trier) aufgefahren. "Er wollte eigentlich in Fahrtrichtung A61, hat sich dabei aber vertan, und hat dann dieses Wendemanöver auf der Autobahn durchgeführt", so Ecker weiter.
Falschfahrer-Auto mit sechs Personen besetzt - erlaubt sind fünf
Das Auto des Falschfahrers sei mit sechs Personen besetzt gewesen. "Zulässig sind fünf Personen", erklärte Ecker. In dem Unfallwagen saßen noch zwei weitere Erwachsene (22 und 45 Jahre) sowie drei Kinder (3, 4 und 15 Jahre).
Von den sechs Insassen wurden vier Personen schwer verletzt, darunter zwei kleine Kinder. Das Kleinkind "wurde auf dem Schoß der Mutter angeschnallt mitbefördert", teilte Ecker mit. Sie war Beifahrerin. Die Familie sei auf dem Rückweg eines Familientreffens gewesen. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der andere Fahrzeugführer blieb unverletzt.
A48 zeitweise voll gesperrt, Strafverfahren eingeleitet
Im Einsatz waren fünf Krankenwagen des DRK, 25 Kräfte der Feuerwehren Koblenz und Bendorf, die Autobahnmeisterei und umfangreiche Polizeikräfte. Zum Zwecke der Rettung und Unfallaufnahme musste die Richtungsfahrbahn für etwa drei Stunden voll und eine weitere Stunde teilgesperrt werden. Am Autobahnkreuz Koblenz Nord wurde der Verkehr abgeleitet. Mit Drohnenaufnahmen versuchte die Polizei, den Unfall zu rekonstruieren.
Gegen den 55 Jahre alten Falschfahrer wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die Polizei bittet Unfallzeugen, sich bei der Polizeiautobahnstation Montabaur (02602-93270) zu melden.