Weil das Coronavirus in Deutschland nicht so schlimm gewütet hat wie befürchtet, blieben Hunderte vom Bund bestellte Beatmungsgeräte ungenutzt. Um sie für kommende Krisen einsatzbereit zu halten, wurde die Hersteller-Firma Fritz Stephan damit beauftragt, ein Pandemielager zu bauen.
150 Beatmungsgeräte in ständiger Wartung
Wie Geschäftsführer Bernd Höhne erklärt, entsteht am Standort der Firma Fritz Stephan in Gackenbach eine rund 850 Quadratmeter große Halle mit Logistikzentrum. Dort sollen 150 Beatmungsgeräte in ständiger Wartung gehalten werden, sodass sie innerhalb von 48 Stunden an jeden Ort in Deutschland verschickt werden können.
Weitere 750 Beatmungsgeräte sollen so zerlegt werden, dass sie innerhalb von acht Wochen ausgeliefert werden können - so das Versprechen der Firma. Mit dieser "nationalen Gesundheitsreserve" wolle man unabhängiger von den internationalen Lieferketten sein, heißt es zur Begründung vom Bund.
Mobile Beatmungsgeräte für Einsatz in Lazaretten
Die 900 Geräte stammen alle von der Firma Fritz Stephan und wurden laut Höhne im Jahr 2021 produziert und ausgeliefert. Es handele sich dabei vor allem um mobile Beatmungsgeräte, die eine Behandlung von Patienten auch außerhalb von Krankenhäusern ermöglichen.
Die Lagerung dieser Geräte stellt Höhnes Worten zu Folge eine große Herausforderung für das Familien-Unternehmen aus dem Westerwald dar. Dies liege an den hochmodernen Batteriesystemen, mit denen die Beatmungsgeräte ausgestattet sind. Demnach müssten besondere Brandschutzbedingungen eingehalten werden.
Vertrag für Pandemielager läuft über acht Jahre
Nach Angaben von Bernd Höhne investiert die Firma rund 2,5 Millionen Euro in das Pandemielager. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Lager im kommenden Spätsommer fertig sein. Der Vertrag mit dem Bund zur Lagerung und Wartung der Geräte ist laut Höhne zunächst auf acht Jahre angelegt.
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Einerseits freue er sich darüber, dass zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium so ein Pilotprojekt auf die Beine gestellt wird, er sagt aber auch: "Wir hoffen beide, dass wir das Potenzial dieser Reserve nicht ausschöpfen müssen."