Acht Kitas gibt es in der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen. Drei sind in kommunaler Hand, die anderen haben einen kirchlichen Träger. Eines haben sie aber derzeit gemeinsam: Alle sind überlastet. Weil das viele Eltern verärgert, hat sich die Verbandsgemeinde nun mit einer öffentlichen Erklärung im Kannenbäckerland Kurier an die Bürgerinnen und Bürger gewandt.
So viele Personalausfälle in Kitas wie seit Jahren nicht
Wie VG-Bürgermeister Thilo Becker (parteilos) berichtet, gibt es in den Kitas seit vergangenem Herbst so hohe krankheitsbedingte Personalausfälle wie seit Jahren nicht. "Wir schließen die Kitas ja nicht, um die Eltern zu ärgern. Die Nerven bei den Mitarbeitenden der Kitas liegen einfach blank", so Becker. Da sei manchmal nicht mehr als eine Notbetreuung für die Kinder möglich. Zum Teil müssten die Kitas sogar ganz schließen.
Viele Eltern würden zudem noch auf einen Kita-Platz für ihr Kind warten. "Der Ärger bei den Eltern ist groß, sie haben aber wenig Verständnis für die aktuell angespannte Situation", so Becker. Die Verbandsgemeinde könne keine neuen Erzieher für die Kitas herbeizaubern. Denn wie in vielen anderen Bereichen würden auch hier Fachkräfte fehlen.
Kitas in Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen sind bereits überbelegt
Wie Bürgermeister Becker weiter berichtet, hat die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen bereits eine Ausnahmeregelung mit dem Westerwaldkreis getroffen. Demnach können alle Kita-Gruppen mit ein bis zwei Kindern überbelegt werden. Die städtische Kita "Pusteblume" in Höhr-Grenzhausen werde zudem gerade erweitert. Der Anbau für die neue Gruppe soll laut Becker im Herbst fertig sein und Plätze für 25 weitere Kinder bieten.
Keine Kriterien für Notbetreuung in Kitas
Die Leiterinnen der Kitas stünden außerdem noch vor einem weiteren Problem, sagt Becker. Sie müssten nämlich selbst entscheiden, welches Kind Anspruch auf eine Notbetreuung habe und welches nicht. Dazu gebe es keine festgelegten Kriterien des Kreises oder des Landes. Und so könne die Verbandsgemeinde am Ende nur um Verständnis für die derzeit angespannte Situation bitten, so schwierig sie auch sei, heißt es vom Bürgermeister.