Bundesgartenschau 2029 führt zu Streit um Ausbau von Traditionshotel in Lahnstein  (Foto: Beratungsbüro Wirtschaft GmbH)

Aus für Bau von weiteren Zimmern

BUGA 2029 in Lahnstein: Ärger um Ausbau von Traditionshotel

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Andreas Krisam

Lahnstein braucht mehr Hotelzimmer für die Bundesgartenschau 2029. Ein Hotelier möchte sein Hotel ausbauen, aber das darf er nicht. Doch einfach aufgeben will er nicht.

Bei einer Info-Veranstaltung in Lahnstein konnten sich die Menschen am Montagabend informieren, was sie während der Bundesgartenschau 2029 in Lahnstein erwartet - und was danach bleiben soll. In der Stadthalle wurden die Siegerentwürfe eines Gestaltungswettbewerbs für die BUGA-Flächen in Lahnstein vorgestellt.

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Hotelier will Parkflächen vor dem Bahnhof kaufen

Diese Pläne betreffen ganz besonders auch den Lahnsteiner Hotelier Reinhold Weiland. Er will 100 neue Zimmer bauen – und damit die Kapazität von jetzt 25 Zimmern auf dann 125 erhöhen. Dafür hat er schon den Bahnhof in Oberlahnstein gekauft. Dieses Gebäude will Weiland aufstocken.

Um seine Pläne umsetzen zu können, braucht der Hotelier aber auch noch die Stellplätze vor dem Bahnhof. Die gehören der Stadt. Und genau das ist der Knackpunkt.

Stadtrat Lahnstein hat Verkauf des Geländes abgelehnt

Der Geschäftsmann will auch die 15 Parkplätze vor dem Bahnhof kaufen. Er will das Gelände für seine Hotelanlage nutzen. Doch der Stadtrat in Lahnstein hat im September gegen den Verkauf dieser Fläche gestimmt. Das sei für ihn völlig überraschend gekommen, sagt der Hotelier.

Hintergrund sei damals eine Vorlage des BUGA-Geschäftsführers Sven Stimac gewesen, kritisiert er. In dieser habe Stimac den Stadtratsmitgliedern mitgeteilt, dass die Parkfläche vor dem Bahnhof in Oberlahnstein für die BUGA 2029 unverzichtbar sei.

Hotelier sagt: Die BUGA GmbH hat Druck ausgeübt

In dem Schreiben heißt es, dieser Bereich sei "die einzige Freifläche, die den Innenstadtkern, den Bahnhof Oberlahnstein und die mit der BUGA 2029 entstehende Parkanlage" am Rheinufer miteinander verbinde. Deshalb sei sie von "immenser städtebaulicher Bedeutung."

Der Bereich werde während der Bundesgartenschau in Lahnstein für etwa 3.000 Besucherinnen und Besucher benötigt, die voraussichtlich jeden Tag mit der Bahn anreisen werden. Denn aufgrund der engen Bebauung sei es enorm schwer, einen Busverkehr durch die Stadt zu leiten. Die BUGA 2029 setze daher darauf, dass möglichst viele Menschen mit der Bahn kommen könnten.

Und Hotelier Weiland kritisiert, dass BUGA-Geschäftsführer Stimac seines Wissens nach Druck ausgeübt habe. Er habe gegenüber den Lahnsteiner Stadträten behauptet, dass die Bundesgartenschau möglicherweise nicht in Lahnstein stattfinden könne, sollte die Fläche für den Hotelausbau verkauft werden. Dabei soll Lahnstein nach den Plänen der Organisatoren einer von drei Hauptspielorten bei der Bundesgartenschau am Mittelrhein werden. Rund 17 Millionen Euro sollen investiert werden.

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Lahnsteiner OB und Buga GmbH lehnen Gespräch ab

Besonders frustriert ist Hotelier Weiland darüber, dass nach seinen Angaben weder die Stadt noch die BUGA GmbH mit ihm über seine Pläne reden und nach möglichen Kompromissen suchen wollen. Sowohl der Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert (parteilos) als auch die BUGA GmbH habe ihm geschrieben, man halte ein gemeinsames Gespräch zu dem geplanten Hotelneubau für "nicht zielführend."

Hotelier Weiland will weiter für Hotel-Ausbau kämpfen

Weiland hält seine Ausbaupläne aber für wichtig - auch im Interesse der Stadt nach der Bundesgartenschau: Die BUGA 2011 in Koblenz habe gezeigt, dass danach viele Touristen nach Koblenz kamen und dort auch übernachtet haben. Hotels würden also gebraucht, auch in Lahnstein.

Der Hotelier will seine Pläne deshalb noch nicht ganz abschreiben: Wenn nach der Kommunalwahl am 9. Juni ein neuer Stadtrat gewählt sei, wolle er seinen Kaufantrag für das Parkplatzgelände wieder neu stellen.

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Andreas Krisam