In der Mosel sind so viele gefährliche Blaualgen wie noch nie. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Für Menschen gefährliche Bakterien

Rekordwert: So viele giftige Blaualgen in der Mosel wie noch nie

Stand

Die Belastung der Mosel mit Blaualgen ist derzeit auf einem Rekordwert. Der heiße Sommer und die Trockenheit bieten den giftigen Bakterien ideale Bedingungen.

Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz und die Bundesanstalt für Gewässerkunde teilten mit, nie zuvor seien in dem Fluss höhere Werte gemessen worden. Besonders viele Blaualgen schwimmen demnach derzeit in der mittleren und unteren Mosel im Wasser.

Bei Fankel im Landkreis Cochem-Zell wurde den Angaben zufolge die höchste Konzentration gemessen. Sie liege dort um mehr als das Zweifache über dem Grenzwert für ein Badeverbot. Auch in Koblenz-Güls oder an der Staustufe Enkirch-Trarbach sind die Werte extrem erhöht.

Behörden: Kontakt mit Moselwasser meiden

An der mittleren Mosel hingegen liegt die Konzentration den Angaben zufolge nur leicht über dem Grenzwert, an der oberen Mosel sogar darunter. Warum sich die Blaualgen punktuell plötzlich so stark vermehren, können die Experten nach eigenen Angaben noch nicht sagen.

Da unklar ist, wie viele Giftstoffe die Blaualgen aktuell tatsächlich produzieren, raten die Behörden dringend, Kontakt mit Moselwasser zu vermeiden. Auch Hunde oder Pferde sollten das Wasser weder trinken, noch berühren.

Blaualgen finden in der Mosel ideale Bedingungen

Blaualgen vermehren sich besonders gut bei hohen Wassertemperaturen, starker Sonneneinstrahlung und langanhaltender Trockenheit - also wenig Wasseraustausch. Der diesjährige Sommer bietet ihnen also ideale Bedingungen. Sie können Giftstoffe produzieren, die bei Menschen und Tieren allergische Reaktionen, Magen-Darm-Beschwerden und Hautreizungen auslösen können.

Wegen des besonders trockenen und heißen Sommers wurden die Blaualgen in der Mosel nach Angaben des Bundesanstalt für Gewässerkunde in diesem Jahr früher als gewöhnlich festgestellt. Demnach wurde an der Messstelle in Koblenz die Warnschwelle von 15 Mikrogramm Blaualgen-Chlorophyll pro Liter erstmals im Juli überschritten.

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Gefahr von Hautreizungen und Magen-Darm-Beschwerden durch Blaualgen

Kommen Blaualgen mit den Schleimhäuten in Berührung, könne es laut Landesamt für Umwelt zu Reizungen, Bindehautentzündungen der Augen oder Quaddeln auf der Haut kommen. Vorsorglich sollten daher Gewässer- und Uferbereiche mit deutlich grüner Färbung gemieden werden, rät das Landesamt. Dies gelte insbesondere für Kleinkinder und andere Menschen mit schwachem Immunsystem. Das Wasser sollte außerdem nicht getrunken oder verschluckt werden, auch Hunde sollten vom Fluss ferngehalten werden.

Grundsätzlich sei es nicht verboten, in Gewässern mit Blaualgenbelastung Wassersport zu machen, heißt es vom Landesamt. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollten Sportler nach dem Wasserkontakt aber auf jeden Fall duschen oder die betroffenen Hautpartien abspülen.

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SWR