Bauerndemo bei Lidl in Koblenz (Foto: SWR)

Protest gegen Agrarpolitik

Bauernprotest vor Lidl-Lager in Koblenz beendet

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Martina Gonser

Seit Sonntagabend haben etwa 500 Bauern und Privatpersonen vor dem Lidl-Lager in Koblenz demonstriert. Jetzt ist der Protest, der sich gegen die Agrarpolitik richtete, beendet.

Vertreter des Vereins "Land schafft Verbindung" (LsV), die die Aktion organisiert hatten, führten nach eigenen Angaben Gespräche mit Vertretern von Lidl. Diese seien konstruktiv verlaufen, sagte Vereinssprecher Andreas Jung. Die Blockade sei deshalb vorzeitig beendet worden. Lastwagen könnten die Lager nun wieder anfahren.

Protest gegen große Handelsketten in Deutschland

Der Bauernprotest hatte am Sonntagabend begonnen und richtete sich laut den Organisatoren gegen die derzeitigen Subventionskürzungen und die Agrarpolitik der vergangenen Jahre. Die Landwirte und Winzer wollen nach eigenen Angaben aber auch ein Umdenken bei den großen Handelsketten erzielen.

Aus diesem Grund habe die Aktion vor dem Koblenzer Lidl-Logistikzentrum stattgefunden. Dabei wurden Lkw zeitweise daran gehindert, Waren aus dem Lager zu fahren. Die Aktion war Teil von landesweiten Protesten vor diversen Zentrallagern von Supermarktketten.

Aktionen mit Symbolcharakter während der Bauern-Demo

Besonders spektakulär: Am Sonntagabend zog eine Kran einen Traktor in die Höhe. Eine symbolische Aktion, die nach Angaben der Landwirte zeigen sollte, dass ihre Existenz an einem seidenen Faden hänge. Außerdem wurde mit Traktoren ein Spalier zum Auslieferungslager des Handelskonzerns in Koblenz gebildet.

Bauerndemo in Koblenz: Traktor hängt an Kran (Foto: SWR)
Ein Traktor schwebt über dem Lidl-Gelände. Ein Symbol: "Die Landwirtschaft hängt am seidenen Faden".

Dort ließen die Bauern die Luft aus den Reifen der Traktoren. Auch das habe eine symbolische Bedeutung, sagt der Sprecher des LsV Jung. Die großen Handelsketten nähmen den Bauern die Luft zum Atmen. Das könne so nicht weitergehen.

LsV setzt auf wirtschaftliche Landwirtschaft

Der LsV ist ein Zusammenschluss von Winzern und Landwirten. Der Verein wurde 2022 gegründet und ist deutschlandweit vertreten. In Rheinland-Pfalz hat er seinen Sitz in Laumersheim. Ziel des Vereins ist es nach eigenen Angaben, gegen die weltweite Ausbeutung der Landwirte anzukämpfen.

Wer sich als Gesellschaft mehr Umwelt- und Tierschutz wünsche, müsse dies auch finanziell mittragen. Veränderungen seien nur miteinander möglich. Der LsV möchte sich für eine nachhaltige, aber zugleich auch wirtschaftliche Landwirtschaft einsetzen, die sowohl die Bedürfnisse der Verbraucher als auch der Umwelt berücksichtige.

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