Der Kreis kann die Kritik der Mitarbeiter nicht nachvollziehen und spricht von einigen wenigen, die unzufrieden seien, weil es mit dem Umzug nach Landstuhl bisher noch nicht geklappt hat.
Jugendamt-Mitarbeiter kritisieren ihre Arbeitsbedingungen
Dass die Sozialarbeiter im provisorisch eingerichteten Gebäude im Industriegebiet Nord oder eben im Homeoffice arbeiten "müssen", sei ein gravierendes Problem, denn: Die Unterlagen, wie beispielsweise Fallakten von Kindern und Jugendlichen, stünden schon im neuen Gebäude in Landstuhl, wo die Sozialarbeiter keinen direkten Zugriff hätten, heißt es von Beschäftigten des Jugendamtes. Außerdem gebe es in dem Interimsgebäude deutlich zu wenig Besprechungsräume für Mitarbeiter und Familien.
Mitarbeiter des Jugendamts mit Situation unzufrieden
Das sei keine "wünschenswerte Situation" und es gehe viel Zeit verloren, heißt es von mehreren Sozialarbeitern. Der Kreis hofft, dass der Umzug zeitnah stattfinden kann. Wie lange es aber tatsächlich noch dauert, hänge vom Vermieter ab.
Hausmeisterservice bringt Akten ins IG Nord
Der Kreis kann die Kritik der Mitarbeiter nach eigenen Angaben nicht nachvollziehen. "Selbstverständlich kann auf alle digital verfügbaren Daten und auch Schriftstücke uneingeschränkt zugegriffen werden. Auch besteht die Möglichkeit, laufende Fallakten gebündelt mit in das Interimsbüro im IG Nord zu nehmen; genügend Platzkapazitäten hierfür sind vorhanden." Außerdem gebe es einen Hausmeisterservice, der die Fallakten aus Landstuhl bringen könne, so die Kreisverwaltung.
Jugendamt vorübergehend in modernem Gebäude
Das Gebäude im Industriegebiet Nord ist gerade erst neu ausgestattet worden für das neue Brand- und Katastrophenschutzzentrum des Kreises. Im großen Besprechungsraum finden sich unter anderem Dockingstationen für Laptops und ein Beamer. Man wolle mobiles Arbeiten fördern, so die Kreisverwaltung. Das muss man aber auch, denn es gibt nicht für alle Mitarbeiter im IG Nord Büros, viele arbeiten auch im Homeoffice. Persönliche Gespräche mit den Sozialarbeitern sind in dieser Übergangsphase weiterhin nur mit Termin möglich, erklärt Kreisbeigeordneter Peter Schmidt.
Mitarbeiter des Jugendamts schlecht telefonisch erreichbar
Die Mitarbeiter des Jugendamtes hatten sich außerdem beklagt, dass sie nur schwer erreichbar seien. Wir haben daraufhin beim Jugendamt des Kreises angerufen. Ein Mitarbeiter sagte uns, dass er uns zwar theoretisch mit allen Mitarbeitern verbinden könnte. Praktisch funktioniere das aber in vielen Fällen nicht. Das liege an einem Softwareproblem. Das würde häufig verhindern, dass Familien, Jugendliche und Kinder mit ihren zuständigen Beraterinnen und Beratern sprechen können. "Dieser Zustand ist eine absolute Katastrophe", erzählen uns Mitarbeiter des Jugendamts.
Die Kreisverwaltung erklärt dazu, dass die Mitarbeiter ausschließlich in den ersten Tagen des Umzugs nicht ständig erreichbar waren.
Mitarbeiter seien freiwillig im Homeoffice
Außerdem hätten alle Mitarbeitenden, die keine Möglichkeit haben, im Homeoffice zu arbeiten, im IG Nord eine Büromöglichkeit erhalten. Zudem habe jeder Fachbereich ein rollierendes System für den Interimsbetrieb entwickelt, das den Mitarbeitenden die Möglichkeit eröffnet, in regelmäßigen und planbaren Abständen zwischen Homeoffice und Interimsbüros zu wechseln.
"Alle Mitarbeitenden sind selbstverständlich auf eigenen Wunsch im Homeoffice", schreibt der Kreis. "Viele Mitarbeitende haben grundsätzlich auf die Interimsbüromöglichkeit verzichtet und sich für Homeoffice entschieden."
Kreis Kaiserslautern: Verzögerung liegt am Vermieter
Das Jugendamt konnte nach Angaben der Kreisverwaltung Kaiserslautern bisher nicht nach Landstuhl umziehen, weil "vonseiten des Vermieters noch erforderliche statische Nachweise" fehlen, "die gemäß dem Bauantrag bzw. der Baugenehmigung vollständig nachgewiesen werden müssen". Weil sich der Umzug verzögert, sei man "übergangsweise gezwungen, die Mitarbeitenden temporär in verfügbare Büroräumlichkeiten im IG-Nord unterzubringen, die vollständig möbliert und ausgestattet sind".
Altes Gebäude ist zu klein geworden
Künftig findet man das Jugendamt der Kreisverwaltung Kaiserslautern dann in Landstuhl in der Kaiserstraße und zwar in einem ehemaligen Bankgebäude. Dort war zuletzt der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung untergebracht. Das Jugend- und Sozialamt für den Kreis Kaiserslautern saß bisher in der Kaiserslauterer Innenstadt. Die Räumlichkeiten sind laut Kreisverwaltung aber zu klein geworden. Außerdem könne man in dem Gebäude keine weiteren Büros anmieten.