Keine Windkraftanlage auf dem Langerkopf - stattdessen soll hier eine Photovoltaik-Anlage entstehen. (Foto: SWR)

Photovoltaik als erneuerbare Energie

Endgültiges Aus für Windkraft auf dem Langerkopf im Pfälzerwald

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Nadine Lindacher
Bild von Nadine Lindacher, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Auf dem ehemaligen Militärgelände auf dem Langerkopf in der Südwestpfalz hat Umweltministerin Eder (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) dem Bau einer möglichen Windkraftanlage eine endgültige Absage erteilt.

Ursprünglich sollte auf dem drei Hektar großen Gelände eine Windkraftanlage entstehen, um erneuerbare Energie zu gewinnen. Dagegen hatten sich Bürgerinitiativen aus umliegenden Ortschaften gegründet, um das zu verhindern. Auch die UNESCO hatten sich gegen den Bau der Windräder auf dem Gelände ausgesprochen.

Durch Windräder wäre Status "Biosphärenreservat" gefährdet gewesen

Susanne Ganster (CDU), die Landrätin des Kreises Südwestpfalz, zeigte sich erleichtert, dass das Thema Windrad vom Tisch ist. Denn durch eine Windkraftanlage auf dem Langerkopf hätte der Pfälzerwald seinen Status als Biosphärenreservat verlieren können, so Ganster.

Landrätin der Südwestpfalz,Susanne Ganster, und die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder schauen sich Pläne vom ehemaligen Militärgelände auf dem Langerkopf an.  (Foto: SWR)
Landrätin der Südwestpfalz Susanne Ganster von der CDU (links) und die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder von den Grünen (rechts) schauen sich Pläne vom ehemaligen Militärgelände auf dem Langerkopf an.

Photovoltaik-Anlage soll jetzt doch wirtschaftlich sein

Stattdessen soll es auf dem ehemaligen Militärstützpunkt eine Photovoltaik-Anlage geben. 2019 teilte die Kreisverwaltung Südwestpfalz mit, dass das Gelände von rund drei Hektar zu klein sei, um eine solche Anlage wirtschaftlich betreiben zu können. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin stellte jetzt dagegen, dass nach den neuesten Anpassungen des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) eine wirtschaftliche Betreibung einer Photovoltaik-Anlage doch möglich sei.

"Auch eine kleine Photovoltaik-Anlage kann angesichts der derzeitigen Krise einen Teil zur Energiewende beitragen."

Die geplante Photovoltaik-Anlage könne pro Jahr rund 750.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Zum Vergleich: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht im Jahr durchschnittlich rund 2.000 Kilowattstunden. Ein Teil dieser Energie soll den umliegenden Ortschaften zugute kommen. Umweltministerin Eder sagte weiter, das Ziel müsse sein, von großen Anlagen weg zu kommen und mehr auf kleinere, dezentrale Anlagen zu setzen, über die der Strom regional auch in die produzierenden Gemeinden fließen könne.

Eine andere Nutzung des Geländes, landwirtschaftlich beispielsweise, käme wegen der starken Kontaminierung durch die militärische Nutzung nicht infrage.

Schutz vor Vandalismus

Voraussetzung für die Errichtung einer solchen Anlage sei der Schutz vor Vandalismus. Die geplante Anlage soll durch einen hohen Zaun gesichert werden. Hintergrund ist, dass auf dem Langerkopf immer wieder Jugendliche angetroffen werden, die auf dem Gelände Party machten.

Konkrete Pläne, wann die Errichtung der Photovoltaik-Anlage beginnen soll, gebe es bislang noch keine.

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