Hauptangeklagter im Prozess um den mutmaßlichen Polizistenmord im Kreis Kusel: Andreas S. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach)

Verhandlung zu Kusel-Mordprozess wegen Coronainfektion geplatzt

Angeklagter Andreas S. wollte offenbar Zeugen verprügeln lassen

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Andreas S. soll versucht haben, aus dem Gefängnis heraus zu organisieren, dass zwei Zeugen verprügelt werden. Ein Mithäftling hatte sich an seinen Anwalt gewandt.

Der mit Spannung erwartete 17. Prozesstag muss verschoben werden. Nach Angaben des Landgerichts Kaiserslautern ist der Hauptangeklagte mit dem Coronavirus infiziert. Die für Mittwoch geplanten Anhörungen könnten nun frühestens am 19. Oktober stattfinden.

Zettel mit Prügelaufträgen

Unterdessen kam an die Öffentlichkeit, dass Andreas S. offenbar einen Mithäftling dafür bezahlen wollte, dass dieser zwei Männer verprügeln lässt, die im laufenden Prozess gegen S. ausgesagt hatten. Zuerst hatte die Rheinpfalz darüber berichtet. Der Mithäftling hat sich daraufhin an seinen Anwalt gewandt und diesem zwei Zettel übergeben.
Nach SWR-Informationen enthält demnach ein Zettel Namen und Adressen der beiden Männer, die verprügelt werden sollten. Auf einem weiteren Zettel sei eine Geldeinzahlung vermerkt. Der Mithäftling von Andreas S. hätte eigentlich im Prozess heute aussagen sollen.

Andreas S. soll sich bei Mithäftling eingeschmeichelt haben

Den Informationen zufolge soll Andreas S. seine Prozessakten dem Mithäftling gezeigt haben. In der Folge habe es wohl mehrere Gespräche zwischen den beiden gegeben. Dann habe Andreas S. dem anderen Mann die beiden Zettel mitgegeben. Statt den Auftrag von S. auszuführen, soll sich der andere Häftling an seinen Anwalt gewandt haben. Dem soll er auch erzählt haben, dass S. versucht habe, sich bei ihm einzuschmeicheln.

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Mitangeklagter sollte zur Tatnacht im Kreis Kusel aussagen

Eigentlich hätte unter anderem der Mitangeklagte Florian V. zur Tatnacht vor Gericht aussagen sollen. Das war zuletzt verschoben worden, weil ein psychiatrischer Gutachter ebenfalls an Corona erkrankt war. Er beobachtet die Reaktionen des Hauptangeklagten Andreas S. und bewertet diese.

Landgericht Kaiserslautern musste Fragen schriftlich einreichen 

Die Verteidiger von Florian V. hatten bereits vor mehreren Prozesstagen erklärt, dass ihr Mandant sein Schweigen brechen wolle und auf Fragen der Richter antworten werde. Allerdings mussten die Fragen vorher schriftlich seinen Anwälten vorgelegt werden.

Außerdem war für Mittwoch die Aussage eines Mithäftlings von Andreas S. erwartet worden. Er hatte angegeben, dass Andreas S. ihm Einzelheiten aus der Tatnacht erzählt habe. Unter anderem soll er mit Fotos der toten Polizistin geprahlt haben. Wegen der Coronaerkrankung des psychiatrischen Gutachters war bisher aber auch die Aussage des Mithäftlings vertagt worden.

Angeklagte beschuldigen sich gegenseitig, zuerst geschossen zu haben

Bislang beschuldigen sich die beiden Angeklagten in dem Prozess am Landgericht Kaiserslautern gegenseitig, das Feuer auf die Polizistin eröffnet zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass der Hauptangeklagte Andreas S. sowohl den 29-jährigen Polizeioberkommissar, als auch dessen 24-jährige Kollegin erschossen hat.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten Andreas S. vor, eine Polizeianwärterin und einen Polizeikommissar mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Dem Nebenangeklagten Florian V. wird versuchte Strafvereitelung vorgeworfen. Die Tat Ende Januar hatte deutschlandweit für Entsetzen gesorgt.

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