450 Menschen haben am zweiten Protestzug in Kusel teilgenommen. Sie sind gegen die Erweiterung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf die Straße gegangen.

Zweiter Protestmarsch

450 Menschen fordern bei Demo weniger Flüchtlinge in Kusel

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Daniel Novickij
Daniel Novickij

In Kusel sind erneut hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Sie finden, dass es in der Kleinstadt zu viele Flüchtlinge gibt.

"Das ist hier ein Hilferuf", sagt ein Mann, der sich dem erneuten Protestzug durch Kusel angeschlossen hat. Die Stadt sei mit der aktuellen Flüchtlingssituation überfordert. So sehen das offenkundig viele weiter Menschen in und um Kusel: 450 Menschen sind am Mittwochabend durch die Straßen gezogen.

Die Stimmung: friedlich, aber enttäuscht. Trotzdem: Genau deshalb wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Protests ein Zeichen in Richtung der politisch Verantwortlichen senden. Das wird auch bei einer abschließenden Kundgebung deutlich.

Protest in Kusel bleibt friedlich - Menschen enttäuscht

Schon Anfang Oktober waren etwa 400 Menschen durch die Kuseler Innenstadt gezogen. Auch diesmal, beim zweiten Spaziergang, sind alle Altersklassen vertreten. Wichtig ist einigen zu sagen: "Wir haben nicht generell etwas gegen Flüchtlinge." Das erläutern zum Beispiel diese Teilnehmer am Mittwochabend:

Veranstalterinnen setzen Zeichen gegen zu viele Flüchtlinge  

Aktuell sind laut der zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) rund 1.000 Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung in Kusel untergebracht. Weitere würden in der Kuseler Innenstadt leben. Das seien für eine knapp 5.000 Einwohner große Kommune wie Kusel einfach zu viele Flüchtlinge, so eine Veranstalterin des Protestzugs.

Grafik zur Auslastung der Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber in RLP

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Der Kuseler Landrat Otto Rubly (CDU) hat Staatssekretär Janosch Littig (Grüne), Christiane Luxem, die Vizepräsidentin der ADD, kommunalpolitische Vertreter der Stadt und der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan sowie die Polizeiinspektion Kusel am 23. Oktober zu einem Austausch in der Erstaufnahmeeinrichtung eingeladen. Dieses Gespräch soll nach Angaben der Kreisverwaltung nicht öffentlich stattfinden.

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Die Sorgen und Ängste der Menschen in Kusel müssten "sehr ernst" genommen werden, so der Landrat. Die Nöte des Landes, Flüchtlinge unterzubringen, seien zwar bekannt. Dies müsse aber in "sozialverträglicher Art und Weise geschehen und den Bürgern kommuniziert werden". Ziel sei es, mittelfristig - gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern - Lösungen zu finden.

Beim friedlichen Spaziergang durch Kusel hatten die Menschen allerdings wenig Erwartungen an das Treffen, sagen sie dem SWR. Die Politik habe schon genug enttäuscht.

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