Die Sanierung des Hensel `schen Anwesens in Heltersberg - sie sollte vor vielen Jahren zum Vorzeigeprojekt im Kreis Südwestpfalz werden. Das rheinland-pfälzische Innenministerium sagte im Rahmen seines Dorferneuerungsprogramms alleine für den ersten Bauabschnitt rund 370.000 Euro Fördermittel zu. Doch dann schossen die Baukosten von zunächst 1,2 auf stattliche vier Millionen Euro in die Höhe. Außerdem lief das Vergabeverfahren nicht korrekt ab, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) später feststellte.
Heltersberg verlor bereits zugesagte Fördermittel des Landes
Konkret kritisierte die Behörde das Vorgehen des damaligen Heltersberger Ortsbürgermeisters. Auf Beschluss des Gemeinderats habe er den Ingenieur- und Architektenvertrag zur Sanierung des Hensel `schen Anwesens an ein ortsansässiges Büro vergeben. Das sei aber passiert, ohne diesen Auftrag vorher öffentlich auszuschreiben. Ein Geschäft unter der Hand gewissermaßen, das für die Ortsgemeinde böse finanzielle Folgen hatte: Die ADD forderte nicht nur die gewährten Landesfördermittel zurück, sondern auch Zinsen und mutmaßlich überhöhte Honorarzahlungen an das Heltersberger Ingenieurbüro.
Ex-Verbandsbürgermeister von Waldfischbach-Burgalben wehrt sich
Finanziell derart in Bedrängnis geraten, versuchte die Ortsgemeinde den damaligen Verbandsbürgermeister von Waldfischbach-Burgalben in die Pflicht zu nehmen. Von ihm forderte sie Schadenersatz, weil er das schief gelaufene Vergabeverfahren nicht verhindert habe. Der klagte dagegen und bekam jetzt vom Verwaltungsgericht Neustadt Recht. Dessen einfache Begründung: Weil Winfried Krämer (CDU) noch gar nicht im Amt gewesen sei, als die Verträge im Mai 2005 vergeben wurden, könne er nicht persönlich verantwortlich gemacht werden.