Im gut 800-Seelendorf Einselthum im Donnersbergkreis geht es sonst eher beschaulich zu. An diesem Freitagabend war das anders. Der Grund: AfD-Chef Tino Chrupalla hatte im Zuge der bevorstehenden Kommunalwahl zu einem Bürgerdialog eingeladen.
Etwa 150 Teilnehmer bei Gegendemonstration
Etwa 150 Menschen demonstrierten nach Angaben der Polizei gegen die AfD-Veranstaltung im Bürgerhaus. Dazu aufgerufen hatte der Arbeitskreis "Aktiv gegen Rechts". Auch eine Demonstration von AfD-Befürwortern war im Vorfeld angekündigt worden. Dazu erschienen aber nur etwa fünf Menschen.
Volles Bürgerhaus
Die Veranstaltung selbst war gut besucht. AfD-Chef Chrupalla sprach ab 19 Uhr im Bürgerhaus. "Die 200 Plätze zur Veranstaltung waren sehr schnell weg", sagte die Vorsitzende des AfD-Kreisverbandes Donnersberg, Ulrike Beckmann.
Keine Zwischenfälle in Einselthum
Rund um die Veranstaltung blieb es friedlich in Einselthum. Vorsorglich hatte die Polizei am frühen Abend Straßensperren eingerichtet, um demonstrierende Gruppen auseinanderzuhalten. Die Gegendemonstranten mussten auch etwas Abstand zum Veranstaltungsort halten. "Gerne wären wir direkt vors Bürgerhaus gezogen", erklärte die Ortsbürgermeisterin Simone Rühl-Pfeiffer (SPD) im Vorfeld. Das sei ihnen aber vom Ordnungsamt der Kreisverwaltung untersagt worden.
Gemeinde wollte AfD-Veranstaltung verhindern
Die Gemeinde Einselthum wollte die AfD-Veranstaltung im Vorfeld verhindern. Das Bürgerhaus wird von der Hallengemeinschaft bewirtschaftet. Die verwies auf ihr Hausrecht und lehnte die Buchung der AfD ab. Die Partei klagte dagegen und bekam im Februar vom Verwaltungsgericht Neustadt Recht.
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Zwar sei die Gemeinde nicht generell dazu verpflichtet, ihr Bürgerhaus Parteien zur Verfügung zu stellen. Aber da sie das in jüngerer Vergangenheit schon getan habe, dürfe keine demokratisch gewählte Partei ausgeschlossen werden.
"Umso mehr wollen wir ein starkes Zeichen für Demokratie und Vielfalt setzen", hatte die Ortsbürgermeisterin im Vorfeld erklärt - und ergänzt: "Einselthum ist bunt."