Nahaufnahme eines Wolfes - bei Hachenburg im Westerwald hat sich ein neuer Wolf angesiedelt.

Gute Nachrichten für Landwirte und Schäfer

Wölfe reißen in diesem Jahr in RLP weniger Nutztiere

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Wölfe haben in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz nach Angaben des Umweltministeriums weniger Nutztiere getötet oder verletzt als 2021. Das haben Vertreter des Ministeriums im Umweltausschuss des Landtags in einer vorläufigen Bilanz gesagt.

Man gehe derzeit von fünf Wölfen aus, die in Rheinland-Pfalz dauerhaft leben. Besonders stark sei das Leuscheider Rudel im nördlichen Westerwald. Im vergangenen Jahr hätten Wölfe fast wöchentlich Nutztiere angegriffen, so das Umweltministerium. Im laufenden Jahr habe es deutlich weniger Fälle gegeben.

Laut Statistik gab es letztes Jahr 44 Übergriffe durch Wölfe mit 101 betroffenen Nutztieren. In diesem Jahr sind es bisher 24 Fälle mit 51 getöteten oder verletzten Nutztieren, davon 22 Übergriffe auf Schaf- oder Ziegenherden und zwei auf Gehegewild.

Land Rheinland-Pfalz zahlt Fördergelder für Schutzmaßnehmen

Vor zehn Jahren war erstmals wieder ein Wolf in Rheinland-Pfalz nachgewiesen worden. Das Land hat nach Angaben von Umweltstaatssekretär Erwin Manz (Grüne) bis heute mehr als 1,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt: Unter anderem sollen Tierhalter elektrische Zäune anschaffen können, um Nutztiere, wie etwa Schafe, vor den Wölfen zu schützen.

Viehhalter wollen Wölfe bejagen lassen

Doch manche Viehhalter sehen diese Schutzmaßnahmen für ihre Tiere kritisch. Hans-Peter Hallerbach, der Bio-Rinder im Westerwald hält, erklärt, seine Weiden lägen teils in unwegsamem Gelände, wo solche Zäune gar nicht aufgestellt werden könnten. Und auch aus Naturschutzgründen hat er ein Problem mit den Elektrozäunen. "Wir würden ja den Lebensraum der anderen wild lebenden Tiere auch abschneiden. Das geht nicht. Das sind ja Tiere, die schon seit Jahrhunderten hier laufen und das würde man auch mit kaputtmachen."

Auf einer Fachtagung des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau im April sagten viele Tierhalter, dass Zäune allein als Schutz nicht ausreichen. Stattdessen sei es endlich an der Zeit, die Wolfspopulation in Rheinland-Pfalz durch Bejagung zu regulieren. Ähnlich sehen es viele Schäfer, denen beispielsweise Muttertiere gerissen wurden.

Auch Experte aus Brandenburg für Jagd auf Wölfe

Dafür sprach sich auch ein Experte aus Brandenburg aus. Dort gibt es derzeit die meisten Wölfe in Deutschland. Der Experte sagte, es sei an der Zeit festzulegen, wie viele Wölfe in Deutschland leben könnten.Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz hingegen hatten erneut dafür geworben, dass die Tierhalter ihre Weidetiere mit Zäunen oder Herdenschutzhunden schützen sollen.

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