Vom Radikalenerlass Betroffener: Kretschmanns Entschuldigung ist gar keine

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Autor/in
Ulrike Alex

"Baden-Württemberg geht den wirklich billigsten Weg zur Aufarbeitung dieses Radikalenerlasses", so sieht es Werner Siebler aus Freiburg, der 1972 durch den bundesweiten Erlass arbeitslos wurde und dies auch ganze sechs Jahre lang blieb.

Die vom ersten sozialdemokratischen Kanzler Willy Brandt und den Ministerpräsidenten der Länder beschlossene Maßnahme sah unter anderem vor, dass bei jeder Einstellung in den öffentlichen Dienst eine Anfrage beim Verfassungsschutz gestellt werden musste. So sollte der Staatsapparat vor möglichen Verfassungsfeinden geschützt werden.

"Der Radikalenerlass ist und bleibt ein Unrecht"

Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Ulrike Alex kritisiert Siebler die, seiner Meinung nach, halbherzige Entschuldigung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann anllässlich des 50. Jahrestages des Radikalenerlasses. Kretschmann hatte Betroffenen aus Baden-Württemberg einen Brief geschrieben und zu einem Gespräch eingeladen. Eine echte Entschuldigung sehe anders aus, findet Siebler. Warum er Kretschmanns Brief nicht angemessen findet und was er sich stattdessen wünscht, hören Sie im Audio.

Baden-Württemberg

Rehabilitierung und Entschädigung gefordert Radikalenerlass: Kritik an Kretschmanns offenem Brief

Der Staat habe beim Radikalenerlass vor 50 Jahren Fehler gemacht, so der BW-Ministerpräsident. Dass er dennoch keine Rehabilitierung anbietet, kritisiert der DGB scharf.

Guten Morgen Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

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