Haben Sie Kids, die Fußball spielen? Dann legen Sie die Quittungen für die Fußballschuhe am besten unter Ihr Kopfkissen.
Kunstrasendebakel im Moselstadion Wie kaputte Fußballschuhe Triers Stadtverwaltung auf Trab halten
Das gab es im Rechtsamt der Stadt Trier auch noch nicht. Seit drei Wochen prüfen die Mitarbeiter, wie hunderte Nachwuchskicker an neue Fußballschuhe kommen. Ein sehr "klebriger" Fall.
Auf diese absurde Idee muss kommen, wer das aktuelle Krisenmanagement der Trierer Stadtverwaltung verfolgt. Bei der großen Hitze im Sommer war das Füllgranulat eines Kunstrasenplatzes geschmolzen. Es klebt nun an den Fußballschuhen hunderter Nachwuchskicker. Alle Versuche, das grüne Zeug mit Messern, Schraubenziehern oder Stechbeuteln abzukratzen, blieben vergeblich.
Viele Eltern wandten sich daraufhin an die Stadt, die das Ärgernis als einen klassischen Versicherungsfall behandelt. Bitte Kaufbelege einreichen und Bankverbindung angeben, dann gibt es den Zeitwert der Schuhe erstattet. Wer keine Belege hat, geht leer aus. Das Geld holt sich die Stadt bei einer Versicherung wieder.
Es ärgert mich, dass die Trierer Stadtmütter und -väter keinen Unterschied machen zwischen, sagen wir, einem schrottreifen Unfallauto und diesem Kunstrasen-Malheur. Fußballspielen ist – besonders für junge Leute – eine Herzensangelegenheit. Als talentfreier Kicker bis zur B-Jugend erinnere ich mich gut daran, mit wie viel Herzblut ich meine Fußballschuhe gepflegt habe.
Ich hielte es für eine tolle Geste, alle Betroffenen mit neuen Schuhen auszustatten, egal, welche Kosten an der Stadt kleben, ähem: hängenbleiben.