Fußballschuhe hängen am Zaun im Moselstadion in Trier

Kunstrasendebakel im Moselstadion

Wie kaputte Fußballschuhe Triers Stadtverwaltung auf Trab halten

Stand
Autor/in
Ludger Peters

Das gab es im Rechtsamt der Stadt Trier auch noch nicht. Seit drei Wochen prüfen die Mitarbeiter, wie hunderte Nachwuchskicker an neue Fußballschuhe kommen. Ein sehr "klebriger" Fall.

Kunstrasenplätze machen Fußballer glücklich. Keine Unebenheiten über die der Ball unkontrolliert seine Richtung ändern könnte. Und auch der Schlamm und Dreck aus alten Hartplatzzeiten gehört der Vergangenheit an. Trikots und Schuhe sind schnell gereinigt - eigentlich.

Ganz anders sah das nach einem Jugend-Fußballturnier am zweiten Septemberwochenende im Trierer Moselstadion aus. Die Hitze der vorangegangenen Tage hatte das Füllgranulat eines Kunstrasenplatzes schmelzen lassen. Die klebrige Masse blieb unter den Schuhsohlen hängen.

Der Kunstrasenplatz gehört der Stadt. Die musste sich nach dem Turnier einiges anhören.

"Montags riefen die ersten Eltern hier an und wollten wissen, wer ihnen die Schuhe ersetzt. Das waren jede Menge Anrufer. Das ging die ganze Woche so weiter."

Seitdem habe das Rechtsamt der Stadt einiges zu tun, sagt Stadtsprecher Michael Schmitz. Dort wurde geprüft, wie den jungen Nachwuchsfußballern neue Schuhe besorgt werden können.

Fußballschuhe auf dem Eingangsschild am Rathaus Trier
Die Stadtverwaltung und das "Trierer Fußballschuhproblem": Neuland für das Rathaus der Stadt. Eine Versicherung soll jetzt aushelfen. Bürokratie ist vorprogrammiert.

Die Stadt will helfen. Nur ganz unbürokratisch wird das nicht gehen. Wer Geld für neue Schuhe haben möchte, muss einen Kaufbeleg der Schuhe vorlegen und idealerweise ein Foto des Schadens. Die beteiligten Vereine an dem Turnier sollen die Fälle sammeln und bei der Stadt einreichen.

Versicherung zahlt nur Teil des Neupreises

Als Entschädigung erhalten die Fußballer aber nur den so genannten Zeitwert der Schuhe. Das ist ein Betrag, der aus dem Kaufpreis und dem Alter der Schuhe ermittelt wird.

Hunderte kaputte Fußballschuhe in Trier Meinung: Kleben bleiben in Trier

Ein bei Hitze geschmolzener Kunstrasen in Trier hat hunderte Fußballschuhe unbrauchbar gemacht. Die Stadtverwaltung soll alle ersetzen, egal, welche Kosten an ihr kleben bleiben, meint Martin Rupps.

Wer das Geld haben will, muss die alten Schuhe im Rechtsamt des Rathauses abgeben. Dort wird jetzt schon mal Platz gemacht. Denn die Verwaltung rechnet mit hunderten Fußballern, die ihre kaputten Schuhe dort im Rathaus abgeben werden.

"Im Rechtsamt sammelt sich so einiges. Da war auch mal ein rotes Bikini-Oberteil dabei. Das war durch frische Farbe an einem städtischen Gebäude verschmiert worden. Das ist jetzt im Fundus des Theaters."

Kunstrasenplatz im Moselstadion bald wieder offen

Diese Woche soll der Kunstrasenplatz im Moselstadion repariert werden. Die Herstellerfirma wird das fehlerhafte Granulat austauschen und den Platz stattdessen mit Quartzsand verfüllen.

Der Kunstrasenplatz im Trierer Moselstadion musste für mehrere Tage gesperrt werden, weil das verfüllte Granuklat durch die Hitze geschmolzen ist.
Der beschädigte Kunstrasenplatz im Trierer Moselstadion ist seit Mitte September nicht mehr bespielbar. Die Herstellerfirma wird den Schaden Anfang Oktober beheben. Dann kann dort wieder Fußball gespielt werden.

Nach Angaben der Stadt Trier wird der Platz in den kommenden Tagen wieder frei gegeben. Das dürfte vor allem den Fußball-Regionalligisten Eintracht Trier freuen. Dessen Jugendmannschaften haben in den letzten Wochen zum Teil weite Wege in Kauf nehmen müssen, um auf Plätzen in anderen Gemeinden trainieren zu können.

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Ludger Peters