Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)

Debatte über Atomkraft und Windenergie

Meinung: Unser täglich Strom gib uns heute

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Martin Rupps
Martin Rupps (Foto: SWR, SWR/Kristina Schäfer)

Für unser Energieproblem gibt es keine guten, sondern nur schlechte Lösungen, meint Martin Rupps. Hauptsache, der Strom kommt zuverlässig aus der Steckdose.

Die Bundesregierung will die Abstandsregeln für Windräder – eine Angelegenheit der Länder – aushebeln, um den Ausbau der Windkraft zu beschleunigen. Gleichzeitig gibt es eine Debatte darüber, ob die letzten Atomkraftwerke wie geplant zum Jahresende abgeschaltet werden oder länger laufen sollen. Kein Zweifel: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Energiepolitik weit oben auf die politische Agenda katapultiert. Die Frage, welcher Strom künftig aus unseren Steckdosen kommt, scheint plötzlich existenziell.

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Die Bundesregierung will den Windkraft-Turbo zünden. Dafür sollen teilweise auch Abstandsregeln der Länder wegfallen. Was bedeutet das für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz?

Ich habe ja nichts gegen Windräder, solange ich sie nicht sehen und hören muss, weder vor meiner Wohnung noch an der Autobahn. Meinetwegen sollen auch die Atomkraftwerke weiterlaufen unter der Bedingung, dass kein Flugzeug darauf fällt und die Reaktoren heil bleiben - anders als in Tschernobyl. Schickt mir zuverlässig meinen Strom und lasst mich sonst mit dem Thema in Ruhe!

Vielleicht denken Sie jetzt, ich wolle mich über ein ernstes Thema lustig machen. Nein, ich möchte ausdrücken, dass es für unser Energieproblem keine guten, sondern nur schlechte Lösungen gibt. Ein Schlussverkauf – hier der Atomkraft – bleibt ein Schlussverkauf. Gleichzeitig wäre mehr Tempo bei der Windkraft die grünere, aber auch fernere Lösung. Am Ende dürfte die Bundesregierung – wie ihre Vorgängerinnen auch – nicht rational, sondern ideologisch entscheiden – mit welchem Ergebnis auch immer.

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