Frank Farian aus Kirn (Kreis Bad Kreuznach) ist tot. Der Musikproduzent, der über 800 Millionen Tonträger verkauft hat, starb mit 82 Jahren. Hoffentlich wird sein Leben einmal verfilmt, so verrückt war es.
Erster Hit "Rocky" eine Schnulze zum Losheulen
Mit 14 Jahren ging Franz Reuther, so Farians bürgerlicher Name, von der Nahe an die Saar. Er machte eine Lehre als Koch, "damit ich immer genug zu essen habe". Bald lockte die Bühne. 14 Jahre lang tingelte er mit mäßigem Erfolg durch die Clubs. 1975 sang er "Rocky", eine Schnulze zum Losheulen, und machte die erste Million. Danach verlegte er sich aufs Produzieren. Er erfand Boney M. – und sang weiterhin selbst. Zum Beispiel "Daddy Cool".
Die Leute wussten, dass der wilde Bobby von Boney M. gar nicht sang. In den Siebzigern war das okay. Frank Farian wollte, dass die Leute feierten. Beim Tanzen sollten sie Bilder von schönen Frauen und Männern im Kopf haben. Auch zehn Jahre später bei Milli Vanilli: Fab und Rob waren nur Deko fürs Plattencover, selbst gesungen haben sie nicht. Zum Riesenskandal kam es, weil die Zwei entgegen Farians Rat auf Tour gingen. Dort flog das Playback auf.
Schöne Erinnerungen an Frank Farian
Frank Farian lief auch als Multimillionär in schlabberigen Klamotten herum. Er erklärte seine schiefe Nase zum Markenzeichen. Auf die Frage, welchen Fehler er am ehesten verzeihen könne, antwortete der Fußballfan: "Einen Abspielfehler." Heute Abend lege ich eine Boney M.-Platte auf.