Polizist wurde bei Angriff auf dem Ulmer Kornhausplatz schwer verletzt

Polizeigewerkschaft: "menschenverachtende" Attacke

Polizist nach Angriff in Ulm erstmals befragt

Stand
Autor/in
Rainer Schlenz
Rainer Schlenz

Der Polizist, der am Mittwoch in Ulm bei einem Angriff schwer verletzt worden war, konnte jetzt erstmals befragt werden. Die Gewerkschaft der Polizei hat die Attacke scharf verurteilt.

Der bei einem Überfall in Ulm schwerst verletzte Polizist konnte jetzt erstmals befragt werden. Dies bestätigte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend dem SWR. Zunächst hatte die "Südwest Presse" berichtet. Zur Befragung nannte die Polizei demnach vorerst keine Details. Das Gespräch müsse erst noch verschriftlicht werden. Das 25-jährige Opfer hatte laut Polizei schwerste Verletzungen am Kopf- und im Gesichtsbereich erlitten. Sein Zustand habe sich jedoch leicht gebessert. Er sei von der Intensivstation auf eine andere Station verlegt worden, hieß es dazu weiter.

Polizist von vier Männern attackiert und schwerst verletzt

Der 25-jährige Polizist war in der Nacht auf Mittwoch auf dem Kornhausplatz im Stadtzentrum von Ulm attackiert worden. Dabei erlitt er schwerste Verletzungen. Nach Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft hatten vier bislang unbekannte Männer den Beamten, der privat unterwegs gewesen sei, angegriffen. Dem Polizisten sei die Gruppe verdächtig vorgekommen und er habe deshalb Kollegen gerufen. Die Gruppe habe den 25-Jährigen bemerkt. Obwohl er sich als Polizist zu erkennen gegeben habe, hätten die vier Männer ihn attackiert und schwerst verletzt.

Die Gewerkschaft der Polizei zeigt sich angesichts der Tat auf dem Ulmer Kornhausplatz erschüttert.
Die Gewerkschaft der Polizei zeigt sich angesichts der Tat auf dem Ulmer Kornhausplatz erschüttert.

Unterdessen hat sich die Gewerkschaft der Polizei zu Wort gemeldet: Die Verrohung, Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft gegenüber der Polizei habe sich erneut von ihrer schlimmsten Seite gezeigt, sagte Thomas Mohr, Vize-Landesvorsitzender der Gewerkschaft. Laut dem Gewerkschaftsvertreter hat ein Polizist auch außerhalb seines Dienstes die Pflicht, Verdächtiges zu melden. Dass der Ulmer Polizist dabei attackiert wurde, sei respektlos und menschenverachtend gewesen.

Angriff auf einen Polizisten: Das ist bisher bekannt

Gegen 1:20 Uhr in der Nacht auf Mittwoch habe der Beamte eine Gruppe von vier Männern bemerkt, die sich aus seiner Sicht "verdächtig" verhielten. Was sie verdächtig machte, wurde bislang nicht mitgeteilt. Der 25-Jährige verständigte daraufhin die Polizei.

Noch bevor die Polizeistreifen am Tatort eintrafen, soll der 25-Jährige von den Männern massiv angegriffen worden sein. Im Verlauf der Attacke gab er sich als Polizist zu erkennen. Anschließend flüchteten die vier Männer. Rettungskräfte brachten den schwer verletzten 25-Jährigen in eine Klinik.

Polizist nach Angriff in Ulm schwer verletzt: Polizei sucht Zeugen

Die Kriminalpolizei sucht weiterhin Zeugen des Vorfalls: Die Täter sollen etwa 17 bis 23 Jahre alt und zwischen 1,70 und 1,85 Meter groß sein. Sie hatten laut Polizei eine "normale Statur" und waren dunkel gekleidet.

Angriffe auf Einsatzkräfte beschäftigen auch die Landesregierung

Die Landesregierung hatte zuletzt einen sogenannten Sicherheitsgipfel einberufen, um vermehrten Angriffen auf Einsatzkräfte zu begegnen.

Ulm

Prozess wegen versuchten Mordes hat begonnen Todesangst - Polizist sagt nach Angriff in Ulm aus

Drei Männer sollen einen Polizeibeamten in Zivil in Ulm angegriffen haben. Beim Prozessauftakt am Montag schilderte der Polizist den Angriff und sagte, er habe Todesangst gehabt.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Weitere Angriffe auf Polizisten in Baden-Württemberg

Ulm

Unterwegs mit dem DRK in Ulm und Tübingen Diese Anfeindungen erleben Rettungskräfte bei ihren Einsätzen

Wenn die DRK Rettungswachen in Ulm und Tübingen alarmiert werden, geht es manchmal um Leben und Tod. Bei ihren Einsätzen werden die Rettungskräfte immer häufiger persönlich angegriffen.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

Baden-Württemberg

Debatte im Landtag Angriffe auf Einsatzkräfte: Strobl fordert bessere Strafverfolgung

Angriffe auf Polizeibeamte und Rettungskräfte - auch in Baden-Württemberg hat es solche Zwischenfälle an Silvester gegeben. Der Landtag hat deshalb über die Konsequenzen der zunehmenden Gewalt debattiert.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

Angaben des Innenministeriums Gewalt gegen Einsatzkräfte in BW bleibt ein Problem

Ob beim Einsatz auf einer Demo, bei Sanitätsdiensten oder auf Streife - Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter sind häufig Gewalt ausgesetzt. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.