Polizeiauto vor Synagoge

Entsetzen auch in Ulm über Angriff auf Israel

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Torsten Blümke

Der Angriff auf Israel hat auch die Menschen in der Region aufgewühlt - das bestätigen SWR-Umfragen am Sonntag in Ulm und Aalen. Viele haben die Sorge, dass der Konflikt zu einem Flächenbrand in Nahost wird.

"Erschreckend - furchtbar- entsetzlich" - das sagen Passanten in Ulm und Aalen am Sonntag zu den Bildern und Nachrichten aus Israel. Der Angriff der radikalislamischen Hamas und der Hisbollah aus dem Libanon auf Israel hat viele tief erschüttert. Sie fürchten einen neuen Flächenbrand in Nahost mit weltweiten Auswirkungen.

Der Rabbiner der Synagoge in Ulm, Shneur Trebnik, zeigte sich nach dem den Hamas-Angriff auf Israel besorgt. Er habe am Wochenende Kontakt mit seiner Familie in Israel gehabt. Was sie von dort berichten, sei schrecklich, so Trebnik.

Frau in Ulm: "Wir haben schon einen Krieg in der Ukraine. Es reicht."

In Ulm bummelten am Sonntag tausende Menschen zum Marktsonntag durch die Straßen. Angesprochen auf den Krieg in Israel sagte eine Frau, die aus Litauen stammt: "Das ist gruselig, wir haben schon einen Krieg in der Ukraine. Es reicht." Ein Mann meinte angesichts der Morde und Entführungen durch Hamas-Kämpfer, es sei unvorstellbar, wie sich Menschen so etwas antun können.

Auch beim "Tag der offenen Tür" im neuen Polizeipräsdium in Aalen war der Krieg in Israel ein Thema. Ein Besucher verwies auf die gegenseitigen Provokationen beider Seiten, die den Konflikt aufgeheizt hätten. Er hatte jedoch kein Verständnis dafür, dass nun Zivilisten die Opfer sind.

Am Rathaus in Ulm weht aus Solidarität mit Israel die isrealische Flagge. Israel befindet sich seit dem Angriff der Hamas im Kriegszustand.  (Foto: SWR, Annette Schmidt)
Am Rathaus in Ulm weht aus Solidarität mit Israel die isrealische Flagge. Israel befindet sich seit dem Angriff der Hamas im Kriegszustand.

Krieg in Israel: Sorge vor Flächenbrand

Viele Passanten in Ulm befürchten, dass der Krieg einen Flächenbrand im Nahen Osten auslöst, zumal Hamas und Hisbollah von anderen Ländern unterstützt werden, insbesondere vom Iran. Mehrere der Befragten forderten zudem, deutsche Hilfszahlungen in die Palästinenser-Gebiete zu stoppen.

Dies hatten zuvor schon die CDU-Politiker Roderich Kiesewetter aus Aalen und der CDU-Landesfraktionsvorsitzende Manuel Hagel aus Ehingen verlangt. Hagel zeigte sich zudem entsetzt über Pro-Palästina-Demonstrationen in Berlin. Wer die Ermordung und Verschleppung friedlicher Menschen feiere, habe in unserem Land nichts verloren, so Hagel.

Deutsch-Israelische Gesellschaft Ulm/Neu-Ulm fordert Verbot von Unterstützerorganisationen

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Ulm/Neu-Ulm schreibt in einer Stellungnahme an den SWR: "Wir sind noch immer entsetzt und geschockt angesichts des terroristischen Angriffs auf Israel. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen und es ist schier unvorstellbar, welche Qualen die Verletzten, Gefolterten und Entführten durchleiden müssen. Wir hoffen, dass die israelische Armee möglichst schnell wieder Herr der Lage wird und erklären unsere volle Unterstützung für ihr Vorgehen. (...) Es ist höchste Zeit, dass sämtliche Geldflüsse in die palästinensischen Gebiete gestoppt werden und alle Unterstützerorganisationen in Deutschland verboten werden."

Polizeiauto vor der Synagoge in Ulm (Foto: SWR, Torsten Blümke)
Nach dem Angriff auf Israel wird die Synagoge in Ulm zumindest während der Gottesdienste zusätzlich von der Polizei geschützt (8.10.)

Israelische Flagge an Ulmer Rathaus - Polizeiauto vor Synagoge

Am Ulmer Rathaus weht seit Sonntag als Zeichen der Solidarität mit Israel eine israelische Flagge. Vor der Synagoge auf dem Ulmer Weinhof stand am Sonntagmittag ein Polizeiauto. Vor, während und nach Gottesdiensten soll es zusätzlichen Schutz durch die Präsenz geben, so die Auskunft der Polizeibeamten, allerdings vor allem wegen des jüdischen Sukkot-Festes (Laubhüttenfest).

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