Im Balinger Stadtteil Weilstetten (Zollernalbkreis) gibt es Streit wegen 18 Schlittenhunden. Anwohner haben sich beschwert, dass die Tiere zu laut seien. Hundehalter Mikel Tharann kann die Kritik nicht nachvollziehen.
Wenn Mikel Tharann die Türe des Zwingers öffnet, wird es lebhaft. Auf der eingezäunten Wiese flitzen große Hunde umher, bellen laut und schlabbern ihr Herrchen ab. Die meisten sind schlank, mit langen Beinen und kleinen Schlappohren. Auch ein paar Huskys mit dickem Fell sind dabei.
Die Hunde sind mehr als nur Haustiere
18 Hunde hält Tharann in einer Zwingeranlage am Ortsrand des Balinger Stadtteils Weilstetten. Sie sind für ihn mehr als nur Haustiere. Denn Tharann ist Hundeschlittenführer und fährt mit seinen Tieren regelmäßig Rennen.
„Wir sind ein Team. Die verlassen sich auf mich und ich verlasse mich auf die. Nur zusammen funktioniert das. Und so habe ich eine innige Bindung zu den Hunden.“
Ortschaftsrat: Hunde in Weilstetten unerwünscht
Seine Leidenschaft für die Tiere teilen im Ort nicht alle. Aus dem Wohngebiet, das gut 500 Meter vom Grundstück entfernt liegt, kommen Beschwerden. Es sei zu laut, sagen die genervten Nachbarn. Vor allem nachts bellten die Hunde stundenlang. Mit einer Unterschriftenliste haben sich die Anwohner an die Ortsverwaltung gewendet.
Der Ortschaftsrat hat daraufhin über Tharanns Hundehaltung abgestimmt und kam zu dem Ergebnis: Die Hunde sind in Weilstetten nicht erwünscht. Tharann soll sich einen anderen Platz für die Hunde suchen.
Jetzt liegt der Fall bei der Stadtverwaltung Balingen. Denn bisher werde die Zwingeranlage von der Stadt nur geduldet, sagte ein Sprecher. Eine baurechtliche Genehmigung stehe noch aus. Die Beschwerden über den Lärm könnten jetzt bewirken, dass Tharann die Genehmigung nicht bekommt und das Grundstück räumen muss.
Urteil der Stadt Balingen steht noch aus
Mikel Tharann hat kein Verständnis für die Entscheidung des Ortschaftsrats. Er sei schon seit 14 Jahren auf dem Grundstück und habe zuvor nie solche Probleme gehabt, sagt er dem SWR. Er glaubt nicht, dass die Stadt ihm die Hundehaltung verbieten kann. Sowohl Ordnungsamt als auch Baudezernat hätten sich das Grundstück und die Tiere angesehen und dabei keine Probleme festgestellt.
Wo er die Hunde unterbringen soll, wenn er nicht in Weilstetten bleiben darf, weiß Tharann nicht. So weit will er im Moment auch noch nicht denken. Aber die Ungewissheit macht ihm Sorgen. Jetzt muss er aber erst einmal die Entscheidung der Stadt Balingen abwarten. Die wird in den nächsten Wochen erwartet.
