Auf dem Podium zur Oberbuergermeisterwahl in Tübingen hat SWR Studioleiter Marcel Wagner mit den Kandaten Boris Palmer, Sofie Geisel und Ulrike Baumgärtner gesprochen.  (Foto: SWR, Stefanie Assenheimer)

OB-Wahl am 23. Oktober

Großer Andrang beim SWR Wahlpodium in Tübingen

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Am 23. Oktober ist in Tübingen Oberbürgermeisterwahl. Am Mittwoch waren die drei Kandidierenden mit den größten Chancen auf dem Wahlpodium beim SWR und haben ihre Pläne vorgestellt.

Seit Wochen folgt in Tübingen ein Wahlpodium auf das andere. Doch das Interesse an der OB-Wahl ist ungebrochen groß. Auch am Mittwochabend blieb kein Stuhl frei. Rund 600 Besucher und Besucherinnen kamen zum Wahlpodium im Tübinger Sparkassen-Carré. Eingeladen hatten der SWR, das "Schwäbische Tagblatt" und die Landeszentrale für politische Bildung.

Ulrike Baumgärtner von den Grünen, Sofie Geisel von der SPD und Amtsinhaber Boris Palmer, der als unabhängiger Kandidat zur OB-Wahl antritt, stellten ihre Pläne zu wichtigen Tübinger Themen vor.

Kandidaten mit Leserbriefen konfrontiert

Es ging unter anderem um die Wohnungsnot in der Stadt, die Mobilität und die Kinderbetreuung. Zudem wurden die Kandidierenden mit Leserbriefen aus der Zeitung konfrontiert. Da ging es zum Beispiel um Palmers verbale Entgleisungen.

Der Amtsinhaber reflektiert: "Da waren Dummheiten dabei, unnötige Sachen und Sachen, bei denen ich besser überlegt hätte." Für ihn bleibe es eine Lebensaufgabe, sich in dieser Hinsicht zu bessern. "Ich gestehe gerne, dass ich impulsiv bin", so Palmer. Er selbst nehme sich als Menschen wahr, der leidenschaftlich gerne Politik macht und den Leuten auch mal auf den Schlips tritt, weil er was ändern wolle.

"Ich bin Politiker aus Leidenschaft, weil ich für Themen brenne und nicht, weil ich ins Fernsehen will."

Spaltung der Grünen in Tübingen

Auch Ulrike Baumgärtner wird in den Leserbriefen kritisiert und vorgeworfen, dass sie es nicht geschafft habe, ihre eigene Fraktion im Gemeinderat hinter sich zu bringen. Zudem würden sich ihre Anhänger in der Wortwahl "grenzwertig am Oberbürgermeister abarbeiten".

"Es ist schwierig, am Ende alle hinter sich zu bringen."

Weil sich Palmer aus dem Verfahren herausgenommen hat und als unabhängiger Kandidat angetreten ist, sei die Spaltung der Partei besiegelt gewesen, so Baumgärtner.

Wahlpodium live übertragen

SPD Kandidatin Sofie Geisel unterscheidet sich inhaltlich wenig von Palmer. Sie verspricht auf Wahlplakaten einen anderen Führungsstil. Palmer sei es nicht gelungen Menschen mitzunehmen, so Geisel auf dem Podium. Das sehe man beim Thema Verkehr, Wohnen und auch bei der Zuwanderung. Sie traue sich nicht zu, zu sagen, dass Palmer ein Rassist sei - sie glaube es nicht.

"Viele Äußerungen hatten nicht unbedingt die Qualität, dass Tübingen ein guter Zuwanderungsort wird."

Kurz zu Wort kamen auch die Kandidaten Frank Walz (unabhängig) und Markus Vogt (Die Partei). Das Wahlpodium wurde live im Internet übertragen und kann dort noch angeschaut werden.

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