Professor Lars Angenent von der Universität Tübingen bekommt den Leibniz-Preis 2023 für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Umweltbiotechnologie. Angenent ist Umweltforscher und Biotechnologe. Der Niederländer entwickelt biologische Verfahren zur Umwandlung von organischen Abfällen und industriellen Abgasen in erneuerbare Kraftstoffe, grüne Chemikalien und nachhaltige Lebensmittel. So stellt er beispielsweise aus recyceltem Kohlendioxid essbares Protein her, das als Fleischersatz dienen könnte.
Angenent erforscht am Geo- und Umweltforschungszentrum der Universität Tübingen unter anderem Bakterien. Die können spannende Dinge leisten: Sie können zum Beispiel klimaschädliches Kohlendioxid binden und es in Alkohol umwandeln oder mit Hilfe von Kohlenstoff elektrische Energie produzieren. Damit könnten sie eine Energiequelle der Zukunft sein. In zwei Start-up-Firmen sucht Angenet bereits nach Anwendungen für seine Forschung.
Den Leibniz-Preis will Angenent gleich mal begießen, wie er dem SWR sagte. Kein Wunder, der Preis ist mit 2,5 Millionen Euro verbunden und gilt als wichtigster deutscher Forschungspreis. Es ist der dritte Leibniz-Preis in Folge, der nach Tübingen geht. Vor Angenent erhielt der Alt-Historiker Mischa Meier den Preis für seine Forschungen zur Spätantike, die Paläoanthropologin Katerina Harvati bekam ihn für ihre Forschungen zu Neandertalern und anderen frühen Menschen.