Eine Zigarette vor einer Packung, auf der "Rauchen ist tödlich" steht

Weltnichtrauchertag

"Mobile Raucherambulanz" in Tübingen: Entwöhnung am Krankenbett

Stand
Onlinefassung
Judith Hüwelmeier
Die multimediale Reporterin im SWR Studio Tübingen Judith Hüwelmeier
Autor/in
Peter Binder
Peter Binder ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Am Freitag ist Weltnichtrauchertag. An der Universität Tübingen hilft die "Mobile Raucherambulanz" Patientinnen und Patienten, vom Tabak loszukommen. Mit Erfolg.

Die "Mobile Raucherambulanz" an der Uniklinik Tübingen wird ein Jahr alt - vergangenes Jahr hat sie sich zum Weltnichtrauchertag gegründet. Das Programm unterstützt stationäre Patientinnen und Patienten dabei, mit dem Rauchen aufzuhören. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass jährlich 125.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums sterben.

Gespräch zur Rauchentwöhnung direkt am Krankenbett

Das Konzept der "Mobilen Raucherambulanz" funktioniert so: Stellen Ärzte fest, dass Patienten, die sich stationär im Krankenhaus behandeln lassen, rauchen, schlagen sie ein Beratungsgespräch vor. Auf Wunsch des Patienten kommt dann ein Suchttherapeut der Raucherambulanz direkt ans Krankenbett.

Die Gespräche sollen den Patienten helfen, Beratungsstellen oder Rauchentwöhnungsgruppen zu finden. Für Psychiater Anil Batra, der die Abteilung Suchtmedizin an der Uniklinik Tübingen leitet, ist es dabei wichtig, den Patienten keine Angst zu machen – denn gerade Angst versuche man als Raucher oft, mit Zigaretten zu bekämpfen. Es geht darum, positive Signale zu geben und Mut zu machen.

Zwei Ärzte der Mobilen Raucherambulanz in Tübingen helfen Patientinnen und Patienten, mit dem Rauchen aufzuhören
Der Psychiater Prof. Anil Batra leitet die Abteilung Suchtmedizin an der Uniklinik Tübingen.

"Mobile Raucherambulanz" wird gut angenommen

Laut Batra sind bislang etwa 50 Personen beraten worden, Tendenz steigend. Das Angebot würde gut angenommen. Ein ähnliches Programm gab es bereits vor rund zehn Jahren. Damals wurden rund 250 Raucher im Jahr beraten.

Nicht heimlich mit dem Rauchen aufhören

Batra empfiehlt, nicht heimlich mit dem Rauchen aufzuhören. "Wer heimlich aufhört, wird heimlich rückfällig", sagt er. Für viele Patienten sei es überraschend, wie viel positive Unterstützung sie aus ihrem Umfeld erfahren können. Über die ersten zwei bis sechs Wochen müsse man kommen, denn da gebe es die meisten Entzugserscheinungen.

An der Uniklinik Tübingen können sich Patientinnen und Patienten in einer mobilen Raucherambulanz beraten lassen
Laut Bundesgesundheitsministerium sterben jährlich 125.000 Menschen an den Folgen ihres Tabakkonsums.

Konsumgewohnheiten checken

Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann damit anfangen, seine eigenen Gewohnheiten zu überprüfen - etwa mit diesem Online-Programm der Uniklinik Tübingen. Hier gibt es, wie auch in anderen größeren Städten, einen Arbeitskreis Rauchentwöhnung, an den man sich wenden kann. Weitere Anlaufstellen sind Krankenkassen, psychologische Beratungsstellen und Suchtberatungsstellen.

Beratungshotline wählen

Anil Batra empfiehlt außerdem das Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Die Telefonnummer (0800 8 31 31 31) steht auch auf jeder Zigarettenschachtel. Diese Anlaufstelle steht nicht nur einmal, sondern auch mehrfach für eine Beratung zur Verfügung, sagt der Mediziner.

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