Ein Aufwärtstrend in einer ungewöhnlichen Saison sei das, so Campus Galli Geschäftsführer Hannes Napierala. Knapp 75.000 Besucher haben die mittelalterliche Klosterbaustelle in dem Waldstück bei Meßkirch (Kreis Sigmaringen) in dieser Saison besucht, fast 10.000 mehr als im Jahr 2021.
Besucherstärkster Tag war der 30. Oktober. An einem herrlichen Tag mit viel Sonne und warmen Temperaturen waren fast 1.300 Männer, Frauen und Kinder auf dem Gelände, um zu sehen, wie nur mit Mitteln aus dem 9. Jahrhundert eine Klosteranlage mit Kirche, Wohngebäuden und Handwerkerhütten entstehen.
Jahr der feinen Handwerkskunst
Es war nicht das Jahr der Großbaustellen, sondern das der kleinen aber sehr feinen Handwerkskunst, so Napierala. So wurden etwa in der Schmiede kunstvolle Leuchter geschmiedet, der Drechsler stellte die erste Holzlaterne mit fein geschliffenen Rinderhornplatten her und in der Färberei wurde zum ersten Mal erfolgreich blau gefärbt - mit Färberwaid, einer Pflanze aus der Indigoblau gewonnen werden kann. Und der Böttcher perfektionierte die Kunst, Eimer und Bottiche herzustellen.
Bis zum Frühjahr geschlossen
Bis zum 1. April 2023 ist nun Winterruhe auf dem Gelände. Bis dahin werden Wege ausgebessert, Bäume gerodet oder die Leinenkleidung geflickt. Im Frühling startet der Campus Galli dann wieder in eine neue Saison.