Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist extra aus Berlin nach Tübingen gereist, um sich die KI-Projekte von Schülerinnen und Schülern anzuschauen. Im KI-Makerspace wählt die Jury im Laufe des Freitags aus zehn Finalisten-Teams des Bundeswettbewerbs Künstliche Intelligenz (BWKI) die Siegerinnen und Sieger aus. Sie haben mit Künstlicher Intelligenz Konzepte entwickelt, die in der Medizintechnik, der Landwirtschaft oder in der Küche unterstützen können.
Wie die Schülerinnen und Schüler dem SWR berichtet haben, waren sie alle vorher sehr aufgeregt, schließlich haben sie sich wochenlang auf den Tag vorbereitet. Bundespräsident Steinmeier hat sich die Zeit genommen, jedes Schüler-Team samt seinem KI-Projekt kennenzulernen.
Bundespräsident Steinmeier testet intelligenten Kühlschrank
Zuerst stand Steinmeier vor dem "intelligenten Kühlschrank" von Fabian Then aus Aidlingen (Kreis Böblingen). Er hat mit Hilfe von KI einen Kühlschrank gebaut, der Hinweise gibt, wo welches Lebensmittel gelagert werden sollte und wie lange die haltbar sind. Außerdem kann er auch noch Rezeptvorschläge generieren.
Der Bundespräsident durfte das natürlich ausprobieren: Er hat sich eine Ananas genommen und sie dem Kühlschrank gezeigt. Daraufhin ist eine Roboter-Stimme ertönt: "Ananas lagert man besser außerhalb des Kühlschranks." Bei den Trauben hat der Kühlschrank ihm dann empfohlen, sie ins oberste Fach zu legen. Trauben brauchen es nämlich nicht so kalt.
Tübinger Schüler entwickelt KI-Lösung für die Landwirtschaft
Tillmann Lang ist zum ersten Mal beim Bundeswettbewerb für KI ins Finale gekommen. Er gehört zum Jugendvorstand des Tübinger KI Makerspaces und hat dort vom BWKI erfahren. Umso mehr ist es für den Studenten ein besonderer Ort und Moment. Der 18-Jährige ist stolz, dass er dem Bundespräsidenten sein Projekt vorstellen kann: "Man fühlt sich da geehrt und wertgeschätzt", sagt er.
Mit der KI-Anwendung des 18-Jährigen kann die Bewässerung in der Landwirtschaft gesteuert werden. Lang will mit Hilfe von KI-Prognosen herausfinden, wie viel Wasser eine Pflanze wirklich braucht. Relevant sei die Anwendung vor allem für den Agrarbau in Regionen, die von schlechter Bodenqualität und Dürren betroffen sind, sagt er. In einem kleinen Gewächshaus züchtet er Kresse und misst daran, wie die Pflanzen auf Bewässerung reagieren.
KI-Projekte von Medizin bis Haushalt
Sebastian Steppuhn aus Pforzheim hat eine KI entwickelt, welche die schädlichen Varroamilben auf Bienen erkennen kann. Anna Perkovic und Nicholas Dahlke aus Lörrach wollen mit KI das Rätsel lösen, warum warmes Wasser schneller gefriert als kaltes. Am Freitagabend hat die Jury verkündet, dass Sebastian Steppuhn den Hauptpreis des Bundeswettbewerbs gewonnen hat.